Videoanalyse dank Videoannotation

Lassen Sie Videos theorie- oder kategoriengeleitet analysieren - in Ihrer Lehre oder im Forschungsprojekt. Dank dem Annotation Tool von Opencast geschieht dies unkompliziert und unabhängig von Ort und Zeit.

Online Videos analysieren

Zur Analyse von Videos steht Ihnen das Annotation Tool von Opencast zur Verfügung. Diesen erreichen Sie einfach und unkompliziert über ILIAS. Durch die Anbindung in ILIAS bestimmen Sie, wer auf die zu analysierenden Videos zugreifen kann (z.B. Veranstaltungsteilnehmende, Mitglieder des Forschungsteams). Die effektive Analyse geschieht innerhalb des Browsers. Die Installation eines separaten Programms ist nicht nötig. 

Bild, Ansicht eines Videos im Annotationsmodus
Ansicht eines Videos im Annotationsmodus


Was kann das Tool zur Videoanalyse?

Im Annotation-Tool können zwei Arten von Annotationen gesetzt werden: Über Freitext-Annotationen können beliebige Bemerkungen oder Kommentare verfasst werden. Über Kategoriensets können die jeweiligen Label der Kategorien gesetzt werden. Diese Analyseschritte geschehen allesamt online und somit unabhängig von Ort und Zeit. Die Annotationen werden zeitverankert gespeichert. Die Exportfunktion ermöglicht eine detaillierte Auswertung der Analyseergebnisse (z.B. mit Hilfe von Excel oder SPSS).

Die gesetzten Annotationen sind grundsätzlich privat, können aber öffentlich geschaltet werden. Dadurch können andere Personen sich die Annotationen anzeigen lassen und sie auch kommentieren. Dies ermöglicht verschiedene Szenarien des Peer-Feedbacks oder Peer-Coachings.

 

Welche Einsatzszenarien lassen sich damit umsetzen?

  • Theorie- bzw. kategoriengeleitete Videoanalyse: Die Studierenden analysieren das Video im Selbststudium anhand eines Sets von Kategorien. Dieses bildet die Theorie bzw. die Beobachtungskriterien ab. Anschliessend werden die Analyseergebnisse in der Präsenzphase diskutiert, in Frage gestellt oder darauf aufbauend Konzepte oder Strukturmodelle entworfen. Auf diese Weise lässt sich das Fallbasierte Lernen anhand videografisch festgehaltener Fälle umsetzen. Im Beispiel sehen sie dessen Umsetzung in der Veranstaltung «Gesprächsführung und Interviewtechnik».
  • “Enhanced“ Vorlesungsaufzeichnungen: Studierende erhalten die Möglichkeit, bei den Podcasts ihrer Vorlesungen Notizen zu machen oder unklare Stellen zu markieren. Diese können sie später mit Mitstudierenden diskutieren, wobei ein Mausklick auf die gewünschte Annotationen genügt und das Video springt an die zugehörige Stelle.
  • Forschungsprojekte: Um Video-Daten zu Forschungszwecken analysieren zu können, muss den beteiligten Forschenden Zugang zum ILIAS der Universität gewährt werden. Anschliessend können sie die Analyse am eigenen Arbeitsplatz durchführen. Zur Auswertung der Analyseergebnisse bietet sich die Exportfunktion an.
  • Im Inverted Classroom: Studierende können über den Videoannotationsmodus Fragen stellen, die später in der Präsenzphase besprochen werden.
  • Videobasierte Selbstreflexion & Peer-Coaching: Werden Studierende bei der Absolvierung einer Aufgabe gefilmt (z.B. bei Kommunikationstrainings oder in Rhetorikkursen), stellen diese Videos eine vielversprechende Quelle für reflexives Lernen dar. Eine Kombination aus der individuellen Rechtevergabe an einzelnen Videos in ILIAS und der Möglichkeit, Videos anderer Studierender zu analysieren resp. deren Analysen zu kommentieren, ergeben sich verschiedene Szenarien der videobasierten Selbstreflexion und des Peer-Coaching

«Videoanalyse eines fiktiven Therapiegesprächs», Dr. Eva Schürch

Dr. Eva Schürch (Psychologisches Institut, Abteilung Persönlichkeits-, Differentielle Psychologie und Diagnostik) hat in Ihrer Vorlesung «Gesprächsführung und Interviewtechnik» eine kategoriengeleitete Videoanalyse eines fiktiven Therapiegesprächs nach der Methode des Fall-basierten Lernens durchgeführt. Die ca. 200 Studierenden analysierten zu Hause das Therapiegespräch mit Hilfe der vordefinierten Kategorien. Diese Kategorien bildeten die Theorie ab, die in der vorangehenden Sitzung besprochen wurde. In der anschliessenden Sitzung wurden jene Stellen besprochen, die mindestens 70 Studierende als gut resp. schlecht bewerteten. 

Mehr zu diesem Beispiel erfahren Sie in der nachstehenden Aufzeichnung des Beitrages von Dr. Eva Schürch am Tag der Lehre 2017.


Support

Das iLUB-Team unterstützt Sie bei beim Einsatz des Videoannotationstools und zu Ihren Veranstaltungen passenden Einsatzszenarien.