Werkzeuge und Arbeitshilfen Für Studierende

Formen der Lehrveranstaltungsevaluation

Mit der Revision der Lehrevaluation an der Universität Bern im Jahr 2019 wurde die Lehrveranstaltungsevaluation auf drei Erhebungszeitpunkte pro Semester mit je eigenem Fragebogen verteilt: 






Aber keine Sorge – das bedeutet nicht, dass Ihr für alle Eure Lehrveranstaltungen dreimal im Semester Fragebögen ausfüllen müsst. Häufig ist die Evaluation freiwillig und/oder kann mit anderen Instrumenten als den Standardfragebögen durchgeführt werden. Mehr dazu erfahrt Ihr, wenn Ihr auf die einzelnen Evaluationen klickt.

Zeitpunkt der Durchführung

Die Zwischenevaluation findet in der ersten Hälfte einer Lehrveranstaltung statt. 

Wie lange die Umfrage läuft, erfahrt Ihr von der Stelle, von der Ihr den Link zur Umfrage erhalten habt. In der Regel sind das Eure Dozierenden oder eine zentrale Stelle in der Fakultät.

Inhalt

Anders als die Schlussevaluation und die Evaluation der Leistungskontrolle beinhaltet die Zwischenevaluationen keine Zielkriterien Guter Lehre, sondern fokussiert sich auf die drei Bedingungsfaktoren, die wir für Gute Lehre identifiziert haben:

  • Bedingungsfaktoren Lehrveranstaltung

    • Inhalt und Strukturierung

    • Unterstützung des Lernens durch Hilfsmittel

    • Anspruchsniveau: Überforderung

    • Anspruchsniveau: Unterforderung

  • Bedingungsfaktoren Dozierende

    • Vorgeben von Lernergebnissen (learning outcomes)

    • Vermittlung des Themas

    • Lernstandbezogene Anregungen

    • Umgang mit den Studierenden

  • Bedingungsfaktoren Studierende

    • Aktive Beteiligung

    • Eigenverantwortliches Lernen

    • Rhythmisiertes Lernen

Welche Fragen zu diesen Faktoren für die Zwischenevaluation konkret formuliert wurden, seht Ihr in der Beispielumfrage.

Zweck

Da sich die Zwischenevaluation inhaltlich auf die wichtigen Bedingungsfaktoren für Gute Lehre konzentriert und bereits in der ersten Hälfte der Veranstaltung stattfindet, bietet sie Euch und Euren Dozierenden die Möglichkeit, noch in der laufenden Veranstaltung Anpassungen vorzunehmen. So können gewisse Faktoren optimiert werden, damit Ihr im restlichen Semester noch erfolgreicher lernen könnt.

Die Zwischenevaluation erlaubt Euch, Euren Dozierenden mitzuteilen, wie Ihr mit der Lehrveranstaltung zurechtkommt, und welche Verständnisschwierigkeiten es möglicherweise gibt. Sie soll dazu dienen, Euren Dozierenden zielgerichtete Rückmeldungen zur Lehrveranstaltung, zu Eurem Lernbedarf und Euren Präferenzen zu geben.

Ausserdem könnt Ihr in der Zwischenevaluation durch den Einbezug des Bedingungsfaktors «Studierende» Euer eigenes Verhalten in der Lehrveranstaltung überprüfen: Beteiligt Ihr Euch aktiv und lernt eigenverantwortlich, und tragt somit zu einer hohen Qualität des Unterrichts bei? 

Ein weiteres Ziel der Zwischenevaluation ist es, die Feedback-Kultur in den Lehrveranstaltungen an der Uni Bern zu fördern. Studierende und Dozierende können so lernen, regelmässig und wechselseitig bezüglich ihrer Leistungen, ihren Erwartungen und ihrem Verhalten im Austausch zu stehen und offen und angstfrei Rückmeldungen zu geben und zu erhalten. So können eventuelle Probleme und Störfaktoren frühzeitig erkannt und Lernprozesse optimiert werden. Ausserdem fördert eine Feedback-Kultur das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Dozierenden.

Einsatz & alternative Methoden

Die Zwischenevaluation ist in den meisten Fällen freiwillig und kann von Dozierenden eingesetzt werden, um herauszufinden, welche Änderungen am didaktischen Konzept eventuell nötig sein könnten.

Diese Art des Feedbacks kann aber auch mit anderen schnellen und unkomplizierten Instrumenten erfolgen, so dass Ihr nicht zwangsläufig einen Fragebogen ausfüllen müsst. Eine Übersicht der möglichen Instrumente findet Ihr hier.

In einigen Fällen ist eine Zwischenevaluation mit unserem Fragebogen für Dozierende verpflichtend, nämlich dann, wenn der/die Dozierende in der letzten Schlussevaluation ein «unzureichendes» Ergebnis erlangt hat. Mehr zu diesem Thema erfahrt Ihr hier.

Zeitpunkt der Durchführung

Die Schlussevaluation findet am Ende einer Lehrveranstaltung statt. 

Wie lange die Umfrage läuft, erfahrt Ihr von der Stelle, von der Ihr den Link zur Umfrage erhalten habt. In der Regel sind das Eure Dozierenden oder eine zentrale Stelle in der Fakultät.

Inhalt

Im Gegensatz zur Zwischenevaluation und Evaluation der Leistungskontrolle beinhaltet die Schlussevaluation keine Bedingungsfaktoren Guter Lehre, sondern fokussiert sich auf zwei der drei Zielkriterien, die wir für Gute Lehre identifiziert haben:

  • Zielkriterien Guter Lehre / Output:

    • Zufriedenheit

  • Zielkriterien Guter Lehre / Outcome

    • Lernfortschritt

Welche Fragen zu diesen Kriterien für die Schlussevaluation konkret formuliert wurden, seht Ihr in der Beispielumfrage.

Zweck

Da sich die Schlussevaluation auf die Erreichung der Zielkriterien Guter Lehre konzentriert, können mit dieser Evaluation zwei hauptsächliche Ziele verfolgt werden: die Verbesserung der Lehre und die Bilanzierung.

Euer Feedback in der Schlussevaluation liefert Dozierenden Informationen darüber, als wie «gut» Ihr die Lehrveranstaltung wahrgenommen habt: Inwieweit hat die Lehrveranstaltung dazu beigetragen, dass Ihr Eure Kompetenzen ausbauen konntet? Und wie zufrieden seid Ihr insgesamt mit der Veranstaltung, dem/der Dozierenden und Eurem eigenen Verhalten in der Veranstaltung gewesen?

Anhand des Gesamtergebnisses aller evaluierten Lehrveranstaltungen an den jeweiligen Fakultäten lässt sich zudem Bilanz über die Lehrqualität an der Universität Bern ziehen. Basierende auf den so gewonnenen Erkenntnissen kann die Lehrqualität an der Uni Bern auf einem hohen Niveau gehalten werden und deren Weiterentwicklung angestossen werden.

Einsatz

Die Schlussevaluation wird von vielen Dozierenden freiwillig durchgeführt, um herauszufinden, welche Änderungen am didaktischen Konzept eventuell nötig sein könnten oder weil die Evaluationen Teil des persönlichen Dossiers der Dozierenden werden sollen.

Zudem sieht das Rahmenkonzept vor, dass jede Lehrveranstaltung und jede*r Dozierende mindestens einmal in drei Jahren evaluiert wird. Anhand der fakultären Richtlinien werden daher jedes Semester einige Lehrveranstaltungen von den Fakultäten für eine obligatorische Schlussevaluation ausgewählt.

Verpflichtend ist eine Schlussevaluation auch dann, wenn die betroffene Lehrveranstaltung bei der vorhergehenden Schlussevaluation in die Stufe «unzureichend» eingeordnet wurde. Mehr dazu erfahrt Ihr hier.

Zeitpunkt der Durchführung

Die Evaluation der Leistungskontrolle findet im Anschluss an eine Leistungskontrolle, aber noch vor der Bekanntgabe der Noten statt.

Sie wird am Abend der Leistungskontrolle eröffnet und bleibt 24h für mündliche, bzw. 4 Tage für schriftliche Leistungskontrollen geöffnet.

Die Evaluationsergebnisse werden Euren Dozierenden erst nach abgeschlossener Notenvergabe freigegeben. Dabei legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Einhaltung des Datenschutzes. So soll vermieden werden, dass sich Euer Feedback und die Benotung gegenseitig beeinflussen.

Inhalt

Der Fragebogen für die Evaluation von Leistungskontrollen basiert auf dem Wirkmodell für Gute Lehre und umfasst die Themen der didaktischen Kohärenz (Passung von Lernergebnissen, Lehrmethoden und Prüfungsinhalt), die Passung der Prüfungsform, Eure Prüfungsvorbereitung sowie Euren Lernerfolg. So soll überprüft werden, inwieweit Ihr in einer Lehrveranstaltung tatsächlich die Fähigkeiten und Kompetenzen erwerbt, die in Euren Leistungskontrollen überprüft werden. Somit deckt diese Evaluation zwei der drei Bedingungsfaktoren Guter Lehre sowie das dritte Zielkriterium Guter Lehre ab:

  • Bedingungsfaktoren Leistungskontrolle

    • Passung der Prüfungsform

    • Passung Lernergebnisse – Aktivitäten – Inhalte der Leistungskontrolle

  • Bedingungsfaktoren Studierende

    • Prüfungsvorbereitung 

  • Zielkriterien Guter Lehre / Outcome

    • Lernerfolg 

Welche Fragen zu diesen Faktoren und Kriterien für die Evaluation der Leistungskontrolle konkret formuliert wurden, seht Ihr in der Beispielumfrage.

Zweck

Die Evaluation der Leistungskontrolle verfolgt mehrere Ziele, einschliesslich der Verbesserung der Leistungskontrollen und der Reflektion über das eigene Verhalten Eurerseits. 

Einerseits bietet die Evaluation der Leistungskontrolle Dozierenden die Möglichkeit, anhand Eures Feedbacks die Qualität und Eignung der eigenen Leistungskontrollen zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern. Andererseits können die fakultären Prüfungskommissionen anhand der Gesamtergebnisse Empfehlungen zur Verbesserung der Leistungskontrollen erarbeiten.

Ähnlich der Schlussevaluation erlaubt Euch die Evaluation der Leistungskontrolle durch den Einbezug des Bedingungsfaktors «Studierende», Euer eigenes Verhalten zu reflektieren, wobei sich diese Reflektion diesmal auf die Prüfungsvorbereitung bezieht: Habt Ihr die Lehrinhalte regelmässig vor- und nachbereitet? Habt Ihr früh genug mit der Prüfungsvorbereitung begonnen?

Einsatz & alternative Methoden

Die Evaluation der Leistungskontrolle wird von einigen Dozierenden freiwillig durchgeführt, um herauszufinden, inwieweit das Gesamtkonzept der Lehrveranstaltung didaktisch kohärent ist, ob eventuell Anpassungen an den Lehrinhalten und/oder den Prüfungsinhalten vorgenommen werden sollten, und ob die Art der Leistungskontrolle angemessen ist.

Zudem sieht das Rahmenkonzept vor, dass 50% aller Leistungskontrollen regelmässig (mindestens alle 3 Jahre) evaluiert werden. Die Fakultäten planen die Evaluationen dementsprechend und wählen die zu evaluierenden Leistungskontrollen unter Berücksichtigung der fakultären QSE-Richtlinien aus.

Diese Art des Feedbacks kann aber auch mit anderen Instrumenten (z.B. Analyse der Notendurchschnitte, Selbstbeurteilungsberichte der Dozierenden) erhoben werden, so dass Ihr nicht zwangsläufig einen Fragebogen ausfüllen müsst. Welches Instrument zur Evaluation welcher Leistungskontrollen eingesetzt wird, entscheiden die QSE Verantwortlichen der jeweiligen Fakultät.