Werkzeuge und Arbeitshilfen Für Lehrende

Schlussevaluation

Die Schlussevaluation ist ein studentisches Feedback, das mit einem standardisierten Fragebogen eingeholt wird. Sie wird von der Fachstelle LVE ausgerichtet, im zentralen Evaluationssystem EvaSys durchgeführt, und für die Qualitätssicherung und –entwicklung statistisch ausgewertet.

Die wichtigsten Informationen zur Schlussevaluation sind hier zusammengefasst:

REGULÄR

Das Rahmenkonzept sieht vor, dass jede Lehrveranstaltung und jede*r Dozierende mindestens einmal in drei Jahren evaluiert wird. Die Fakultäten planen die Evaluationen dementsprechend, wählen also die obligatorisch zu evaluierenden Lehrveranstaltungen unter Berücksichtigung der fakultären Richtlinien aus.

FREIWILLIG

Selbstverständlich können Dozierende ihre Lehrveranstaltung auf freiwilliger Basis evaluieren lassen, wenn beispielsweise die Evaluationen Teil des persönlichen Dossiers werden sollen.

ALS FOLLOW-UP

Für Lehrveranstaltungen, die bei der vorhergehenden Schlussevaluation in die Stufe «unzureichend» eingeordnet wurden, ist eine erneute Schlussevaluation bei der nächsten Durchführung der Lehrveranstaltung verpflichtend.

Zum Thema Zwecke der Lehrveranstaltungsevaluation siehe auch hier.

RECHENSCHAFTSLEGUNG

Die Schlussevaluation ist bilanzierend und erlaubt eine Standortbestimmung sowie eine Beobachtung der Entwicklung der Qualität der Lehre an der Universität Bern .

VERBESSERUNGSORIENTIERUNG

Zusätzlich enthält die Schlussevaluation verbesserungsorientierte Elemente. Sie dient dazu, den Dozierenden datenbasierte Hinweise zu liefern, in welchen Bereichen eine Lehrveranstaltung Verbesserungsbedarf aufweist (siehe Wirkmodell). Wenn die Schlussevaluation auf eine Zwischenevaluation folgt, zeigt sie ebenfalls, inwieweit Massnahmen, die nach einer Zwischenevaluation ergriffen wurden, erfolgreich umgesetzt werden konnten.

  • Gegen Ende der Lehrveranstaltung
  • Standard: ab 11. Semesterwoche

Umfragen für die Schlussevaluation werden standardmässig so eingerichtet, dass sie drei Tage nach dem vorletzten Termin (gemäss Eintrag im KSL, Leistungskontrolle nicht mitgerechnet) geschlossen werden. Der Link zur Umfrage wird an die/den Hauptdozierende/n standardmässig 1-3 Wochen vor dem geplanten Schlussdatum der Umfrage geschickt.

Das Schlussdatum der Umfrage kann auch individuell festgelegt werden. Benutzen Sie dazu dieses Formular oder schreiben Sie eine Email an die Fachstelle Lehrveranstaltungsevaluation: lehrevaluation@unibe.ch

Siehe auch: Reguläre Evaluation und Spezialfälle

Die Umfragen für die Schlussevaluation werden online mit nicht personalisiertem Link (Losung) durchgeführt. Der Link sowie ein QR Code werden an die/den Hauptdozierenden versendet. Auf Anfrage kann der Link an eine administrative Stelle in der Fakultät oder eine/n Assistierende/n gesendet werden. Von dort wird der Link entweder an die Studierenden weitergeleitet oder im ILIAS zur Verfügung gestellt. Als Alternative zum Linkversand kann in der Veranstaltung der QR Code gezeigt werden, der von den Studierenden gescannt wird und sie zur Umfrage leitet.

INHALT

Das Erhebungsinstrument (Fragebogen) für die Schlussevaluation basiert auf dem Modell Lehrqualität und enthält folgende Kriterien:

  • Zielkriterien Guter Lehre / Outcome:
    • Lernfortschritt (Wissens- und Kompetenzzuwachs)
  • Zielkriterien Guter Lehre / Output:
    • Zufriedenheit

 

Ab Frühjahressemester 2023 wird eine neue Fragebogenversion verwendet:

 

ANTWORTSKALA

Die Evaluation erfolgt mittels einer Likert Skala. Diese enthält 6 symmetrische und ausbalanzierte Antwortoptionen mit je 3 Optionen auf dem positiven Spektrum (trifft eher zu – trifft zu – trifft voll und ganz zu) sowie 3 auf dem negativen Spektrum (trifft eher nicht zu – trifft nicht zu – trifft überhaupt nicht zu):

Gegenüber anderen Skalenbreiten bringt eine 6er Skala folgende Vorteile mit sich:

  • Forced choice: Bei Skalen mit einer geraden Anzahl von Antwortoptionen gibt keine neutrale Mitte, so dass Studierende gezwungen sind, eine positive oder negative Wertung abzugeben. Vor allem wenn Teilnehmer den Evaluationsgegenstand, in diesem Fall die Lehrveranstaltung, sehr gut kennen, führt diese Art der Datenerhebung zu verlässlicheren Ergebnissen.
  • Differenzierung: Skalen mit einer höheren Anzahl Antwortoptionen führen tendenziell zu reliableren Ergebnissen, da sowohl beim Beantworten als auch beim Auswerten stärker differenziert werden kann. Vor allem bei Kriterien, die häufig einen Deckeneffekt aufweisen, wie z.B. die Zufriedenheit, ist diese Differenzierung sehr nützlich.
  • Bearbeitungsdauer: Trotzdem einer stärkeren Differenzierung ist eine 6er Skala noch schmal genug, um die Fragen relativ schnell beantworten zu können und die Aufmerksamkeitsspanne der Teilnehmenden nicht zu stark zu beanspruchen. 
  • Validität: 6er Skalen führen in der Regel zu sehr validen Ergebnissen.

Mit Hilfe der Likert Skala können die Studierenden in der Lehrveranstaltungsevaluation aufzuzeigen, inwieweit sie den einzelnen Aussagen (nicht) zustimmen. Es handelt sich bei der Lehrveranstaltungsevaluation also um eine Meinungsabfrage - nicht um eine Benotung.

 

SPRACHEN

Der Fragebogen steht in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch zur Verfügung.

Um in den Umfragen zusätzliche, veranstaltungsspezifische Themen abzudecken, ist es möglich, dem Kernfragebogen zur Schlussevaluation ein oder mehrere Zusatzmodul(e) hinzuzufügen. Die studentischen Bewertungen innerhalb der Zusatzmodule dienen lediglich zur Information für die Dozierenden und fliessen nicht in das Gesamtergebnis (Einstufung in Erfolgsstufe) der Schlussevaluation ein. 

Folgende Zusatzmodule stehen zur Verfügung:

  • eLearning

Das Zusatzmodul «eLearning» eignet sich für Veranstaltungen, die mindestens zur Hälfte in digitaler Form (z.B. Zoom, Teams, Livestream, Podcast) durchgeführt werden. Es beinhaltet 6 Fragen, die mittels einer 6er Skala beantwortet werden. Zusätzlich kann Feedback in Freitextform gegeben werden. 

Muster: Zusatzmodul eLearning

  • Studentische Beiträge 

Das Zusatzmodul «Studentische Beiträge» eignet sich für Veranstaltungen, in denen Studierende inhaltliche Beiträge leisten, beispielsweise in Form von Präsentationen. Es beinhaltet 9 Fragen, die mittels einer 6er Skala beantwortet werden. Zusätzlich kann Feedback in Freitextform gegeben werden. 

Muster: Zusatzmodul Studentische Beiträge

  • Team Teaching 

Das Zusatzmodul «Team Teaching» eignet sich für Veranstaltungen, die von mehreren Dozierenden gleichzeitig oder abwechselnd unterrichtet werden. Es beinhaltet 7 Fragen, die mittels einer 6er Skala beantwortet werden.

Muster: Zusatzmodul Team Teaching

  • Anwendungsorientierung 

Das Zusatzmodul «Anwendungsorientierung» eignet sich für Veranstaltungen, deren Fokus auf der praktischen Anwendung der Theorie liegt. Es beinhaltet 6 Fragen, die mittels einer 6er Skala beantwortet werden. Zusätzlich kann Feedback in Freitextform gegeben werden. 

Muster: Zusatzmodul Anwendungsorientierung

  • Interdisziplinarität

Das Zusatzmodul «Interdisziplinarität» eignet sich für Veranstaltungen, deren Inhalte sich aus mehreren (Teil-)Disziplinen zusammensetzen. Es beinhaltet 6 Fragen, die mittels einer 6er Skala beantwortet werden. Zusätzlich kann Feedback in Freitextform gegeben werden. 

Muster: Zusatzmodul Interdisziplinarität

Die Ergebnisse der Schlussevaluation werden einer von 5 Erfolgsstufen zugeordnet:

  • hervorragend
  • sehr gut
  • gut
  • ausreichend und
  • unzureichend

Die Zuordnung basiert auf dem Gesamtergebnis einer Schlussevaluation, welches sich aus dem Durschnitt der jeweiligen Bewertung der einzelnen Fragen ergibt. Berücksichtigt werden dabei die Fragen 1.1 - 1.3 (Lernfortschritt) und 2.1 - 2.5 (Zufriedenheit).

Ab dem FS24 gelten die, nach Zusammenarbeit mit den Fakultäten und einem externen Experten festgelegten, folgenden Schwellenwerte:

  • ≥5.7 = «hervorragend» (Stufe dunkelgrün)
  • ≥5.5 <5.7 = «sehr gut» (Stufe hellgrün)
  • ≥4.5 <5.5 = «gut» (Stufe blau)
  • ≥4.0 <4.5 = «ausreichend» (Stufe gelb)
  • <4.0 = «unzureichend» (Stufe rot)

Die Einreihung in die Stufe «hervorragende Lehre» ist mit dem ALL-Projekt (Anerkennung hervorragender Leistungen in der Lehre) verknüpft.

Bei «unzureichenden» Ergebnissen wird ein Qualitätsentwicklungsprozess angestossen. Die Fakultäten definieren diesbezügliche Massnahmen in ihren je eigenen QSE-Richtlinien.

1. Planung

In einem ersten Schritt planen die Dozierenden während der Vorbereitung der Lehrveranstaltung 2-3 Termine für die Umfrage ein: einen Termin zur Durchführung, eventuell einen Reservetermin, und einen Termin für die Besprechung der Ergebnisse mit den Studierenden. Für höhere Rücklaufquoten wird dringend empfohlen, Umfragen in (möglicherweise virtueller) Anwesenheit des/der Dozierenden durchzuführen. Dafür braucht es vor Ort eine Internetverbindung sowie Laptop, Tablet oder Smartphone ("bring your own device"). 

Für die Durchführung sollten ca. 15 Minuten Zeit eingeplant werden, in denen die Studierenden die Fragebögen ausfüllen. Idealerweise geschieht dies zu Beginn einer Lektion.

Die Schlussevaluation sollte gegen Semesterende (ab 11. Semesterwoche) durchgeführt werden.

2. Anmeldung

Nach Abschluss der Planung kann die Schlussevaluation im KSL angemeldet werden. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

3. Erstellung der Umfrage

Nach Ablauf der Anmeldefrist bereitet die Fachstelle LVE die Umfragen für die Schlussevaluation vor.

4. Information

1-3 Wochen vor dem Durchführungstermin erhält der/die hauptverantwortliche Dozierende eine automatische E-Mail mit dem aktiven Link und dem QR-Code zur Umfrage. Wenn mit der Fachstelle LVE nicht anders vereinbart, ist die/der Dozierende verpflichtet, diesen Link bzw. den QR-Code an die Studierenden weiterzuleiten.

Diese E-Mail enthält auch das geplante Schlussdatum der Umfrage (reguläre Veranstaltungen: 3 Tage nach dem zweitletzten Veranstaltungstermin, Blockveranstaltungen: 4 Tage nach dem letzten Termin, wenn nicht anders gemeldet) sowie weitere Informationen zur Durchführung.

5. Umfrage durchführen

In einem ersten Schritt sollten die Studierenden vorab darüber informiert werden, dass eine Online Umfrage bevorsteht. Dafür sollte der genaue Termin bekannt gegeben und die Studierenden gebeten werden, ein Tablet, Laptop oder Smartphone bereitzuhalten. 

Sobald der Link bzw. der QR Code der/dem Dozierenden zur Verfügung gestellt wird, kann die Evaluation durchgeführt werden. Idealerweise werden den Studierenden einige Minuten zu Beginn eines Veranstaltungstermins zur Verfügung gestellt.

Zum angegebenen Termin wird die Umfrage geschlossen.

6. Report

Unmittelbar nachdem die Umfrage geschlossen worden ist, erhalten alle Dozierenden der evaluierten Lehrveranstaltung einen automatischen Auswertungsbericht. Dieser wird als PDF an die E-Mail-Adressen der Dozierenden versandt. Falls die Dozierenden innerhalb des vorgesehenen Zeitraums keinen Report bekommen, sollen sie sich bitte bei der Fachstelle LVE melden (lehrevaluation@unibe.ch).

Bei Fragen zur Interpretation der Ergebnisse können sich die Dozierenden gerne bei der Fachstelle LVE melden.

Bei Fragen zu hochschuldidaktischen Belangen steht den Dozierenden der Bereich Hochschuldidaktik und Lehrentwicklung beratend zur Seite.

7. Besprechung

Zur Schliessung des ersten Regelkreises sieht das Rahmenkonzept vor, dass die Ergebnisse der Umfrage sowie die daraus gewonnenen Erkenntnisse und allfällige Verbesserungsmassnahmen mit den Studierenden noch vor Ende des Semesters besprochen werden. Hierfür steht auch die Präsentationsfolie auf der letzten Seite des Auswertungsberichts zur Verfügung.

8. Anpassungen

Das Feedback der Studierenden kann Anlass bieten, gewisse Anpassungen an der Lehrveranstaltung vorzunehmen.

9. Nachhalten

Der zweite Regelkreis sieht vor, dass als «unzureichend» eingestufte Lehrveranstaltungen bei der nächsten Durchführung erneut evaluiert werden müssen (Zwischen- und Schlussevaluation). Für die Umsetzung dieser Massnahmen ist die fakultäre Qualitätssicherung und -entwicklung (QSE) zuständig, welche die betroffenen Dozierenden über weitere Schritte informiert.

Informationen zur Anmeldung von Schlussevaluationen finden Sie hier.