@UniBE

Die europäischen Universitätsallianzen sind ein wichtiger Teil der europäischen Hochschulstrategie und von Erasmus+ (2021-2027). Schweizer Hochschulen können sich seit 2022 an der Initiative beteiligen, sie erhalten jedoch keine Mittel aus Erasmus+.

Die Mitgliedschaft der Universität Bern in ENLIGHT wird von Movetia finanziell unterstützt. Movetia fördert Austausch, Mobilität und Kooperation in der Aus- und Weiterbildung sowie in der Jugendarbeit – in der Schweiz, in Europa und weltweit.

Dass die Schweiz seit 2014 von Erasmus+, dem EU-Bildungs- und Mobilitätsprogramm, ausgeschlossen ist und sich zeitweise nicht mehr an Horizon Europe, dem EU-Forschungs- und Innovationsförderprogramm, beteiligten konnte, limitiert den Zugang Schweizer Hochschulen zu europäischen Fördergefässen. Die Allianzmitgliedschaft ermöglicht es der Universität Bern, sich trotz dieser Einschränkungen aktiv an der strategischen Weiterentwicklung der europäischen Hochschullandschaft zu beteiligen und sie mitzugestalten.

ENLIGHT Zielsetzungen der Universität Bern (2023-2027)

Mit der Mitgliedschaft in ENLIGHT hat sich die Universität Bern den im Projektantrag 2023-2027 aufgeführten Zielsetzungen der Allianz angeschlossen. In Abstimmung mit dem nationalen Kontext werden folgende Stossrichtungen für die Universität Bern festgehalten:

Die Universität Bern gestaltet durch ihre ENLIGHT Mitgliedschaft die Weiterentwicklung der europäischen Hochschullandschaft mit und unterstützt die Steigerung deren Attraktivität. Studierende sollen dank gebündelter Kompetenzen europäischer Hochschulen auf die Herausforderungen von morgen vorbereitet werden. Dies geschieht über den Austausch in den ENLIGHT Arbeitsgruppen, die Beteiligung an ENLIGHT Lehraktivitäten, die Etablierung gemeinsamer Strukturen mit den ENLIGHT Partneruniversitäten und über die enge Zusammenarbeit auf allen Ebenen unterstützt durch Angebote wie das Academic Leadership Programm. Die Universität Bern nutzt auch ihre Mitgliedschaft in anderen Netzwerken wie beispielsweise The Guild, um sich an der Diskussion über die Entwicklung des europäischen Hochschulraums zu beteiligen.

Der Bildungsstandort Bern und seine internationale Visibilität werden gestärkt. Die Universität Bern, der Bildungsstandort Bern, die Stadt und die Region profitieren von der Dynamik und den Netzwerken der Allianz u.a. durch eine gestärkte Innovationsfähigkeit und gestärkte Vernetzung mit internationalen Forschungspartnern. Die Vernetzung mit regionalen und internationalen Akteuren und potentiellen Lehr- und Forschungspartnern, Auftritte der Universität Bern an ENLIGHT Formaten wie z.B. der Teaching & Learning Conference und die Förderung von Mobilität mit ENLIGHT Partneruniversitäten erhöhen die Attraktivität des Bildungsstandorts Bern.

Die Universität Bern schafft stabile Strukturen, um ENLIGHT an der Universität Bern zu verankern. ENLIGHT wird nicht als Projekt verstanden mit Anfangs- und Enddatum, sondern als eine Weiterentwicklung universitärer Strukturen hin zu einem gemeinsamen Campus, die auch nach Ablauf der Projektphase (2023-2027) weitergeführt wird. Um eine langfristige Zusammenarbeit zu sichern, werden ENLIGHT Aktivitäten und Rollen in die universitären Strukturen integriert. Dies geschieht unter anderem dadurch, dass sich die Universität Bern an ENLIGHT Verträgen beteiligt, stabile Austauschplattformen aufgebaut werden und dass klare Koordinationsstrukturen durch das UniBE ENLIGHT Kernteam etabliert sind.

Angehörige aus allen Bereichen der Universität Bern bringen sich aktiv in ENLIGHT ein und können gemeinsame Kollaborationen entwickeln. Mitglieder der Universitätsleitung und des Zentralbereichs nehmen aktive Rollen in Arbeitsgruppen und Expertennetzwerken in ENLIGHT ein und tragen zum Erreichen der gemeinsamen ENLIGHT Ziele bei. Sie entwickeln das ENLIGHT Angebot in Vereinbarkeit mit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion und machen es den Zielgruppen an der Universität Bern zugänglich. Dazu gehören beispielsweise die Anpassung der digitalen Infrastruktur oder das Beratungsangebot für challenge-based education sowie die Entwicklung gemeinsamer Personalentwicklungsangebote. Dozierende der Universität Bern entwickeln mit Kolleg:innen von ENLIGHT Partneruniversitäten Lehraktivitäten und Studienprogramme. Jede Fakultät delegiert mindestens eine:n ENLIGHT Botschafter:in, die oder der die Sichtbarkeit von ENLIGHT and der jeweiligen Fakultät stärkt und deren Interessen repräsentiert. Studierende, die primäre Zielgruppe von ENLIGHT, nehmen eine aktive Rolle in der Mitgestaltung von ENLIGHT ein, um zielgruppengerechte Umsetzung der Aktivitäten zu gewährleisten.

Die Universität Bern trägt dazu bei, den gemeinsamen ENLIGHT Campus zu etablieren und stärkt den internationalen Austausch und die Mobilität. Studierende der Universität Bern können dank einem vielfältigen Angebot von ENLIGHT ihren Bildungs- und Karriereweg internationaler und interdisziplinärer gestalten. Dank vereinfachter Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen und Diversifizierung von Mobilitätsformaten wird Mobilität inklusiver, zugänglicher und für Studierende attraktiver. Die interkulturelle und internationale Erfahrung stärkt Studierende auf ihrem künftigen Karriereweg. Die Europäische Kommission gibt den Universitätsallianzen das Ziel vor, dass 50% ihrer Studierenden auf allen Studienstufen im Laufe ihres Studiums Mobilitätserfahrung sammeln sollen. Zu diesem Zweck fördert die Universität Bern die Entwicklung innovativer Mobilitäts- und Lehrformate und unterstützt Studienprogramme dabei, internationale Lehrerfahrungen in ihre Curricula zu integrieren und Mobilitätshürden abzubauen.  

Die Universität Bern nutzt die Mitgliedschaft bei ENLIGHT, um ihr innovatives und qualitativ hochstehendes Lehrangebot mit digitalen Lehr- und Lernformen passgenau zu ergänzen. Dadurch steigert sie ihre Attraktivität. Dozierende werden darin unterstützt, innovative und interdisziplinäre Lehrangebote (bspw. gemeinsame Lehrveranstaltungen, gemeinsame Module, Joint und Double Degree Programs) für ENLIGHT zu schaffen, sich mit dem Ansatz des challenge-based learnings auseinanderzusetzen und das Angebot des lebensbegleitenden Lernens auszuweiten. In der Entwicklung gemeinsamer Lehrformate wird stets die langfristige Integration in universitäre Strukturen angestrebt.

Die Allianzen wurden als umfassendes Entwicklungsprojekt im Bildungsbereich konzipiert, doch zunehmend werden Bestrebungen deutlich, auch forschungsrelevante Aspekte aufzunehmen. Die Universität Bern begrüsst diese Tendenz und setzt sich dafür ein, dass ENLIGHT neben den vielfältigen Aktivitäten in der Lehre auch einen fruchtbaren Rahmen für die Forschung setzt. Zunächst fokussieren sich ENLIGHT und die Universität Bern diesbezüglich auf die Vernetzung von Forschenden und insbesondere Nachwuchskräften. Gemeinsam entwickelte Calls im Bereich Lehre bieten Forschenden die Möglichkeit, relativ niederschwellig mit neuen Partnern zusammenzuarbeiten und ihre Kooperation anschliessend auf die Forschung auszuweiten und sich bspw. auf externe Fördermittel zu bewerben. Forschende können durch gegenseitiges Bereitstellen von Infrastruktur ihre Forschungsmöglichkeiten erweitern. Ein ENLIGHT Doktorierendennetzwerk stärkt durch den Austausch von Expertise und Best Practice die Doktoratsausbildung an der Universität Bern. Dank solcher Massnahmen erhalten Nachwuchskräfte Zugang zu einer internationalen Community, in der sie Kooperationspartner für gemeinsame Lehr- oder Forschungsprojekte finden und sich im Kreis internationaler Kolleg:innen messen können.