Dr. Lutz Zwillenberg-Preis

Der Preis geht ex aequo an Frau Dr. Nadine Ebert, Herrn Dr. Simon Imhof und Herrn Dr. Lukas Mager.

Laudatio

Nadine Ebert,

die in ihrer PhD-Arbeit «Molecular mechanisms of morbillivirus cell entry» untersucht hat, wie Oberflächenproteine von Morbilliviren funktionell zum Zelleintritt beitragen. Das Masern- und das Hundestaupe-Virus (beides Morbilliviren) sind vielversprechende Vektoren für die Krebstherapie. Die neuen Erkenntnisse erlauben nun eine gezielte Beeinflussung des viralen Zelleintritts, was einen entscheidenden Schritt zur Verbesserung der biologischen Sicherheit dieser Vektoren darstellt.

Lebenslauf

  • Geboren 1980 in Suhl, Deutschland
  • 2004–2010 Studium der Veterinärmedizin, LMU München, Deutschland
  • 2010–2011 Doktor der Veterinärmedizin, Universität Bern
  • 2011–2015 Dissertation (PhD) im Rahmen der Graduate School for Cellular and Biomedical Sciences am DCR-VPH, Vetsuisse-Fakultät, Universität Bern
  • Seit 2015 Postdoktorandin am Institut für Virologie und Immunologie (IVI), Universität Bern und Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV)

Laudatio

Simon Imhof,

der in seiner Dissertation «The Social Life of African Trypanosomes» Interaktionen zwischen einzelligen Parasiten untersucht hat. Dabei hat er einen bisher unbekannten Weg der Kommunikation zwischen Zellen entdeckt. Weiter hat er gezeigt, dass die Fähigkeit zur koordinierten Gruppenbewegung von Trypanosomen (Social Motility) mit ihrer Fähigkeit korreliert, den Wirt zu infizieren. Diese Ergebnisse haben zu neuen Einsichten in die Übertragung des Erregers der Schlafkrankheit geführt.

Lebenslauf

  • Geboren 1981 in Bern
  • 2006–2009 Bachelorstudium in Biologie, Universität Bern
  • 2009–2011 Masterstudium in Zellbiologie, Universität Bern
  • 2011–2015 Dissertation am Institut für Zellbiologie, Universität Bern
  • Seit 2015 Postdoktorand am Department of Microbiology, Immunology, and Molecular Genetics, UCLA, Los Angeles, USA

Laudatio

Lukas Mager,

der in seiner Dissertation «Molecular Dissection of Inflammation-induced Immunopathologies» einen Entzündungsmechanismus beschreibt, der sowohl Blut- wie auch Darmkrebs vorantreibt. Dabei spielt ein bestimmter Botenstoff, das sogenannte Interleukin-33 (IL-33), eine wesentliche Rolle, indem er Immun- und andere Zellen aktiviert. Dies führt zur Freisetzung verschiedener Faktoren, die das Tumorwachstum befördern. Somit stellt IL-33 ein potenzielles Zielmolekül für die Therapie dar.

Lebenslauf

  • Geboren 1985 in Schärding, Österreich
  • 2004–2010 Medizinstudium, Medizinische Universität Wien, Österreich
  • 2010–2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Immunologie, Medizinische Universität Wien, Österreich
  • 2011–2015 MD-PhD-Studium, Institut für Pathologie, Graduate School for Cellular and Biomedical Sciences, Universität Bern
  • Ab Oktober 2015 Postdoktorand, Institut für Pathologie, Universität Bern

Informationen zum Preis

Prämiert werden jährlich bis zu drei hervorragende wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich der biologischen Wissenschaften. Der Preis soll Ansporn sein für junge Talente, die eine innovative Arbeit als Dissertation oder eine hochkarätige Publikation als Postdoktorierende vorgelegt haben. Der Preis wird verliehen in Erinnerung an den im Dezember 2011 verstorbenen Biologen Dr. Lutz O. Zwillenberg. Die Universität Bern dankt der Stifterin des Preises, Dr. Celia Zwillenberg.