Universität für alle Collegium generale

Aktualität und Vergänglichkeit der Leitwissenschaften

Die interdisziplinäre Vorlesungsreihe thematisiert – mit Blick auf das 20. und 21. Jh. -die wissenschaftshistorische Frage, inwiefern und weshalb jeweils  unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen in einer bestimmten Epoche sich selbst als Leitwissenschaften betrachten und von führenden Kreisen der Politik, der Wirtschaft und der Kultur als solche wahrgenommen werden. Die ReferentInnen beleuchten die  aktuelle Situation und die Entwicklung der einzelnen Fachgebiete im Hinblick darauf, die Veränderung der Disziplinen im Kosmos der Wissenschaften, die geschichtliche Entwicklung und deren Motivation verstehbar zu machen.

Im Bewusstsein der Problematik des Begriffes ‚Leitwissenschaft’ haben wir uns geeinigt, darunter solche Wissenschaften zu verstehen, die sich selbst als Leitwissenschaften betrachten und von führenden Kreisen der Politik, der Wirtschaft und der Kultur als solche wahrgenommen werden. Wir können in diesem Zyklus nicht auf die wissenschaftsgeschichtliche Entwicklung eingehen von der Leitwissenschaft Theologie bis hin zu den verschiedenen Ansprüchen verschiedener Wissenschaften im 20. und 21. Jahrhundert, als Leitwissenschaft betrachtet zu werden. Wir beschränken uns auf das 20. und 21. Jahrhundert, und gerade in diesem kurzen Zeitraum ist der rasche Wechsel frappant. Deshalb geht es uns nicht nur um die aktuelle Situation spezieller Fachgebiete, sondern auch darum, die Veränderung der Disziplinen im Kosmos der Wissenschaften, die geschichtliche Entwicklung und deren Motivation zu verstehen. Dies ist ja in denjenigen Fällen von besonderem Interesse, wo sich Konflikte zwischen Natur- und Kulturwissenschaften ergeben (z.B. Hirnforschung/Philosophie, Willensfreiheit), und sich die Frage stellt, inwiefern es sich dabei um Sach- oder um Sprachprobleme handelt.

Leitwissenschaften (PDF, 65KB)