Universität für alle Collegium generale

Geschlechtergerechtigkeit – FS 2014

Seit dem Brundlandtbericht 1986 steht Nachhaltigkeit für ein normatives Konzept des sorgsamen und gerechten Umganges mit Ressourcen der Erde und damit einer Balance von wirtschaftlichem Wachstum, ökologischer Schonung, sozialer Gerechtigkeit und kultureller Vielfalt. Alle vier Ziele umfassen auch eine Gender-Dimension, denn sowohl die wirtschaftliche Entwicklung wie ökologisches Handeln, gesellschaftliche und kulturelle Differenzen führen zu unterschiedlichen Handlungsspielräumen und Auswirkungen auf Männer und Frauen. Damit sind die wichtigsten Aspekte der Gender-Dimensionen von Nachhaltigkeit genannt, wobei diese historisch sowie räumlich zu differenzieren sind. Nachhaltigkeit im Sinn von Ressourcenschonung und Gerechtigkeit muss man auf der globalen Ebene ebenso betrachten wie auf der regionalen und lokalen und nicht zuletzt muss sich jedes Individuum fragen, wie sehr es diese normativen Ansprüche in seinem alltäglichen Handeln erfüllt.

Die wissenschaftlichen Disziplinen können aus ihrer jeweils fachlichen Perspektive zur prinzipiell inter- und transdisziplinären Frage der Gender-Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung ganz unterschiedliche Beiträge liefern und damit wesentlich zu einem globalen Umdenken beitragen.

An der traditionellen Münchenwiler Tagung 2014 soll aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven der Frage nachgegangen werden, ob und wie Geschlechtergerechtigkeit und Nachhaltigkeit mit Blick auf zentrale gesellschaftliche Fragen der heutigen Zeit – etwa Menschenrechte, Migration und Citizenship, sowie Bildung, Arbeitsmarkt und soziale Sicherheit – zusammenhängen, was die einzelnen Wissenschaften zur Umsetzung der Vision von einer globalen und lokalen nachhaltigen Entwicklung beitragen können und welche Rolle die Universität spielt bzw. spielen kann.

Geschlechtergerechtigkeit - Frühjahr 2014 (pdf, 90KB)