Sozialer Kontext

In der Schweiz kann der spätere Bildungserfolg nachwachsender Generationen und ihr Erwerb von Bildungsabschlüssen sowie der darauffolgende Lebensverlauf mühelos anhand des leistungsfremden Kriteriums der sozialen Herkunft vorhergesagt werden. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass das binäre Hochschulsystem undurchlässig segmentiert ist. Trotz gradueller Expansion des Hochschulbereichs ist der Zugang sozial selektiv (nach Herkunft und Geschlecht). 

Das Thema der sozialen Selektivität ist an den Universitäten auf institutioneller Ebene kaum sichtbar. Die strategische und strukturelle Verankerung des Themas sowie das Ergreifen von konkreten Massnahmen fehlen. Dies hatte auch der Schweizerische Wissenschaftsrat in seinem Bericht «Soziale Selektivität - Empfehlungen des Schweizerischen Wissenschaftsrates SWR Expertenbericht» (2018) hervorgehoben. 

P-7 Projekt «Soziale Selektivität aufgrund sozialer Herkunft»

Um den Abbau sozialer Selektivität vorantreiben zu können, muss in einem ersten Schritt in Zusammenarbeit mit der Bildungsforschung und dem Bundesamt für Statistik mehr Wissen hinsichtlich der Entwicklung von Massnahmen generiert werden. Das P-7 Projekt «Soziale Selektivität aufgrund sozialer Herkunft» von swissuniversities nimmt sich diesem Thema an. Zwischen 2021 und 2024 wird das Projekt Unterstützungsmassnahmen an Universitäten sowie politische Empfehlungen zum Abbau sozialer Selektivität im Schweizer Bildungssystem entwickeln. Publikationen, Vernetzungsarbeit und Sensibilisierung an Unter- und Oberstufen, pädagogischen Hochschulen und von bildungspolitischen Akteur*innen sowie die Sensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit sind dabei ebenfalls zentral.

Die Universität Fribourg koordiniert das hochschulübergreifende Projekt. Mit dabei sind die Universität Bern, Luzern, St. Gallen und Zürich.