Ringvorlesung des Collegium generale: Erschütterungen

Eine Spurensuche in den Trümmern des europäischen Grenzregimes: Von Selbstmord und anderen gewaltsamen Toden

Mittwoch, 24.04.2024, 18:15 Uhr

Bild von Prof. Dr. Gerhild Perl

© Kuno Schläfli

Veranstaltende: Collegium generale
Redner, Rednerin: Prof. Dr. Gerhild Perl, Abteilung Soziologie/Ethnologie, Universität Trier
Datum: 24.04.2024
Uhrzeit: 18:15 - 19:45 Uhr
Ort: Auditorium maximum, Raum 110
Hauptgebäude
Hochschulstrasse 4
3012 Bern
Anmeldung: Hier Anmelden
Merkmale: Öffentlich
kostenlos

Abstract

Das Mittelmeer gilt heute als eine der tödlichsten Grenzzonen der Welt. Um gegen das anhaltende Sterben an Europas Grenzen zu protestieren, wird der Trauer zunehmend ein politisches Potenzial zugeschrieben. Doch inwiefern hat Trauer die zeitgenössische Kritik an Grenzregimen neu konfiguriert und warum? Wie wird eine Politik der Trauer in anderen politischen Kämpfen konzeptualisiert? Und ist es möglich, um unbekannte Tote zu trauern? Diese Fragen sollen anhand einer ethnologischen Spurensuche zur komplexen Verflechtung von Affekt, Verlust und politischem Handeln im Kontext des europäischen Grenzregimes diskutiert werden. Aufbauend auf der ethnographischen Forschung zu transnationalen Solidaritätsbewegungen und der Theoretisierung unterschiedlicher affektiv-ethischer Antworten auf Verlust untersuche ich verschiedene Formen von Trauerpolitiken und lote ihre Grenzen aus.

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