Theodor-Kocher-Preis

Der Preis geht an Frau Dr. med. Kathleen Seidel.

Kathleen Seiden, Preisträgerin Theodor-Kocher-Preis.
Kathleen Seidel, Preisträgerin Theodor-Kocher-Preis. © Universität Bern, Bild: Manu Friederich

Laudatio

Kathleen Seidel,

die als Vorreiterin einer neuen elektrophysiologischen Ära in der Neurochirurgie erforscht hat, wie mit Hilfe von neurophysiologischen Signalen wichtige Funktionszentren während Hirnoperationen sicher überwacht werden können. Sie hat eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, bei Tumoroperationen am Gehirn und Rückenmark den Abstand zu wichtigen Bahnen abzuschätzen und hat dazu, unter anderem gemeinsam mit ihrem Chefarzt Professor Raabe, ein chirurgisches Instrument erfunden. Am Inselspital Bern hat sie eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe für intraoperative Neurophysiologie und navigierte transkranielle Magnetstimulation aufgebaut, wo aufgrund ihrer Forschungsergebnisse und internationalen Anerkennung regelmässig Gastärzte hospitieren. Immer wieder beteiligt sie sich an Projekten zum Aufbau von  Neuromonitoringtechniken in Indien und anderen Ländern.

Lebenslauf

  • Geboren 1980 in Dresden, Deutschland
  • Studium der Humanmedizin an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf mit Aufenthalten in den USA, Frankreich und der Schweiz
  • 2007–2008 Assistenzärztin in Neurologie und Neuroonkologie im Hôpital de la Pitié-Salpêtrière, Paris
  • 2008–2014 Assistenzärztin und Facharztausbildung für Neurochirurgie am Inselspital Bern, sowie Observerships in renommierten Zentren
  • 2012–2013 Fellowship in der intraoperativen Neurophysiologie am St. Lukes/Roosevelt Hospital in New York
  • Seit 2015 Oberärztin und seit 2018 Oberärztin I in der Universitätsklinik für Neurochirurgie am Inselspital Bern; Koordinatorin des Neuroonkologischen Tumorzentrums; Leiterin der Abteilung für intraoperative Neurophysiologie

Informationen zum Theodor-Kocher-Preis

Im Geiste eines ihrer grossen Forscher und Lehrer, des Nobelpreisträgers von 1909, verleiht die Universität den Theodor-Kocher-Preis an ihre besten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Die Auszeichnung würdigt aussergewöhnliche und vielversprechende wissenschaftliche Leistungen in Spezialgebieten oder in disziplinübergreifender Perspektive.