Wegweisende Theologin
Bernadette J. Brooten hat bahnbrechende Arbeiten über jüdische und christliche Frauen in der Antike veröffentlicht und wichtige gesellschaftliche Debatten angestossen. Dafür verleiht ihr die Theologische Fakultät die Ehrendoktorwürde.
te. Einen Namen gemacht hat sich die US-amerikanische römisch-katholische Theologin und Professorin mit ihrer Studie über die Apostelin Junia: Das Werk gilt heute als ein Meilenstein der Bibelforschung und Klassiker theologischer Frauenforschung.
Die Theologische Fakultät zeichnet Bernadette J. Brooten für ihre bahnbrechenden Arbeiten zur Geschichte jüdischer und christlicher Frauen in der Antike aus, die in wissenschaftlichen wie in gesellschaftlichen Zusammenhängen wegweisende Diskussionen angestossen haben.
Gewürdigt wird Brooten als feministische Gender-Forscherin, die sich konsequent und engagiert für die interdisziplinäre Aufarbeitung der Geschichte von Diskriminierungsphänomenen im Kontext antiker wie moderner Sklaverei einsetzt. So ist sie Gründerin und Leiterin des Feminist Sexual Ethics Project, das eine jüdische, christliche und muslimische Sexualethik begründen will, die auf Freiheit, Gegenseitigkeit, Verantwortung und auf weiblichem wie männlichem Vergnügen basiert. Befreit sein soll diese Sexualethik hingegen von den «Sklavenhalter-Werten», die in heiligen Texten und Traditionen der drei Religionen steckten und die oft mit sexueller Ausbeutung von Frauen und Mädchen verbunden seien.
Nach Stationen in Deutschland, Frankreich, Israel und Norwegen ist Brooten seit 1996 Kraft-Hiatt Professor für Christian Studies, Women's and Gender Studies, Classical Studies und Religious Studies an der Brandeis University, USA.