Porträt Universitätsförderung

Leny und Robert Hauser Fonds

Der "Leny und Robert Hauser-Fonds" wurde als letzter Wille des Winterthurer Juristen Dr. Robert Hauser an der Universität Bern eingerichtet. Die Mittel des Fonds dienen der Förderung der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern.

"ln dankbarer Erinnerung an die Zeit als Dozent an der Universität Bern sowie an die Studienzeit meiner Schwester an derselben Hochschule," begründete der Erblasser, warum er die Universität im Testament berücksichtigte. Er widmete einen Teil seines Vermögens der Universität, die damit einen Fonds errichtete, der separat als Sondervermögen verwaltet wird. Heute können dank des "Leny und Robert Hauser-Fonds" Seminare und Dissertationen in den Rechtswissenschaften gefördert werden.

Der 1921 geborene Dr. Robert Hauser widmete sein Leben der Juristerei. Ab 1940 studierte er, der Familientradition folgend, Rechtswissenschaften an der Universität Zürich und promovierte dort in Verfahrensrecht. Nach einem Aufenthalt an der Universität Paris wurde er Staatsanwalt im Kanton Zürich. Er war Mitherausgeber eines Kommentars zum Gerichtsverfassungsgesetz. 1969 habilitierte er sich an der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern mit einer Arbeit über den Zeugenbeweis und erhielt am 5. März 1970 die venia docendi für Allgemeines Strafrecht und Strafprozessrecht. Berufliche Stationen folgten an der Hochschule St. Gallen und an der Universität Zürich, wo er lange Jahre als Ordinarius tätig war und weiter unermüdlich veröffentlichte.

Einen Höhepunkt des Schaffens von Robert Hauser bildete 1978 die Darstellung des ganzen schweizerischen Strafprozessrechts, d.h. von 26 kantonalen und zwei eidgenössischen Strafprozessordnungen. Das Buch erlebte bis 2005 sechs Auflagen. Robert Hauser publizierte bis ins hohe Alter von 81 Jahren. Er konnte sich über viele Jahrzehnte auf seine ebenfalls unverheiratete Schwester abstützen, die ihm 35 Jahre lang den Haushalt führte, ihn auf allen Reisen chauffierte und begleitete und ihm den Rücken freihielt. Sie war eine überaus geschätzte Gastgeberin und ging mit ihrem Bruder regelmässig zu Konzerten, in die Oper und in das Theater.

Leny Hauser verstarb 2007, Dr. Robert Hauser 2011. Wir werden sie in ehrenvollem Andenken behalten.