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Masterplan für das Universitätsspital

Mit dem Masterplan erhält das universitäre Inselspital die baurechtliche Grundlage für die Weiterentwicklung in den nächsten 50 Jahren. 2015 soll die Stadt Bern darüber abstimmen.

320‘000 «Patientenbewegungen» finden pro Jahr auf dem Areal des Inselspitals statt. Viele davon wären nicht nötig oder zumindest viel kürzer, wenn die Gebäude optimal auf die heutigen Bedürfnisse der Patienten und auf vernetzte Betriebsabläufe ausgerichtet wären. Mit einer neuen Überbauungsordnung, dem Masterplan, will das Inselspital nun die planerische Voraussetzung schaffen für kürzere Wege, einfachere Abläufe, kürzere Wartezeiten, tiefere Kosten und vor allem eine flexiblere Infrastruktur.

Am Donnerstag stellten Inselspital und Stadt Bern den Medien das Planungs-Regelwerk und den Fahrplan der baurechtlichen Sicherung vor. Der Gemeinderat wird den Entwurf voraussichtlich im Frühjahr beraten. Anschliessend kann sich die Bevölkerung der Stadt Bern im Mitwirkungsverfahren zum Vorhaben äussern. Geplant ist, die öffentliche Auflage im Frühjahr 2014 durchzuführen, so dass das Planungswerk Anfang 2015 dem Stadtrat vorgelegt werden kann. Die städtische Volksabstimmung soll im Frühjahr 2015 stattfinden.

Teil der Gesamtstrategie

Stadtpräsident Alexander Tschäppät unterstrich die Bedeutung des Projekts für den Medizinalstandort Bern: «Das Inselspital ist einer der wichtigsten Motoren für den Wirtschafts- und Bildungsstandort Bern.»
Der Masterplan stelle sicher, dass das Spital sich räumlich und betrieblich entwickeln könne. Tschäppät: «Damit sichern wir hochqualifizierte Arbeitsplätze und legen den Grundstein für das weitere Wachstum im Medizinalbereich in der ganzen Hauptstadtregion.»

Der Masterplan ist laut Inselspital-Direktionspräsident Urs Birchler Teil der Gesamtstrategie zur Stärkung des Medizinalstandorts Bern: Er ermöglicht es dem Universitätsspital Bern, seine Schwerpunkte in der Behandlung der Patienten und in der medizinischen Forschung auszubauen und seine Stärken national und international auszuspielen. 

Drei Schwerpunkte rund ums INO

Die drei Schwerpunkte, die dank Masterplan verstärkt werden können, sind Herz und Gefässe, Neurodisziplinen (Neurologie, Neurochirurgie und Neuroradiologie) sowie die Tumor-Behandlung. Alle drei Schwerpunkte erhalten eine direkte Anbindung an das letztes Jahr fertiggestellte Intensiv-, Notfall- und Operationszentrum INO.

Der Ärztliche Direktor des Inselspitals, Prof. Andreas Tobler, umriss den Zeithorizont wie folgt: Bis 2015 werden die Neurodisziplinen im ehemaligen Notfalltrakt zusammengefasst. Bis 2020 beziehen die Herz- und Gefässchirurgie, die Kardiologie (Herzmedizin) und die Angiologie (Gefässmedizin) den Neubau «Schweizerisches Herz- und Gefässzentrum» südlich des INO. Als dritter Schritt entsteht entlang der Friedbühlstrasse bis 2025 der Schwerpunkt Tumor, das sogenannte «Comprehensive Cancer Center» mit sämtlichen Disziplinen der Diagnose und Behandlung von Tumor-Erkrankungen. Nach 2025 sollen weitere Zentren folgen.

Flexibles Regelwerk

Das planerisch Besondere am Masterplan ist laut Stadtplaner Mark Werren seine Flexibilität: Das baurechtliche Regelwerk bestimmt die maximale Geschossfläche und das maximale Gebäudevolumen, lässt aber ausreichend Spielräume, wann wo wie breit und wie hoch im Detail auf jedem einzelnen Baufeld gebaut wird. Werren: «So bleiben wir flexibel für die betrieblichen Bedürfnissen der Zukunft.» Im Zentrum der Planung steht laut Masterplan-Projektleiter Andreas Walter immer der Patient: «Wir fügen jene Kliniken und Institute zusammen, die die gleichen Patienten betreuen.»

Das Inselspital wird dabei nie alle Baufelder gleichzeitig überbauen, sondern eine Art Dreifelderwirtschaft betreiben: An einem Ort wird gearbeitet, am andern für die Zukunft gebaut und das dritte Baufeld liegt als Planungs-Reserve für die Bedürfnisse der Zukunft brach – bis es seinerseits überbaut und dafür ein anderes, veraltetes Gebäude wieder abgerissen wird.

Als Fixpunkte in dieser wechselnden Geometrie werden sogenannte Quartierszentren ausgebildet, in deren Mittelpunkt historisch wertvolle und denkmalgeschützte Gebäude des Inselspitals stehen und von Grünflächen umgeben sind, z.B. die Insel-Kapellen oder der Imhof-Pavillon. Der Schutz der Gebäude- und Parkanlage auf dem Engländerhubel wird erhöht, um eine attraktive Ruhe-Oase für Patienten, Personal, Auszubildende und die umliegende Quartierbevölkerung zu schaffen.


Quelle: Inselspital

14.02.2013