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Jahresbericht 2011 der Universität Bern: Wachstum und Effizienz trotz schwieriger Finanzlage

Eine positive Bilanz bei den Studierendenzahlen, bei der weiteren Profilierung der Universität und bei den Drittmitteln zieht die neu strukturierte Leitung der Universität Bern im soeben erschienenen Jahresbericht 2011. Wegen der angespannten Finanzlage des Kantons muss die Universität aber ihr hohes Niveau hauptsächlich aus eigener Kraft halten und ausbauen.

Eine positive Bilanz bei den Studierendenzahlen, bei der weiteren Profilierung der Universität und bei den Drittmitteln zieht die neu strukturierte Leitung der Universität Bern im soeben erschienenen Jahresbericht 2011. Wegen der angespannten Finanzlage des Kantons muss die Universität aber ihr hohes Niveau hauptsächlich aus eigener Kraft halten und ausbauen.

Die Universität Bern wächst stetig: Über 15’000 Studierende haben sich im vergangenen Jahr immatrikuliert. Auch in der Forschung gab es einen Ausbau: 2011 wurden vier neue Forschungszentren gegründet – zu Hochenergie-Physik, zur Erforschung von Planeten und Lebensbedingungen im Weltraum, zu Gedächtnis und Lernen sowie zur regionalen ökonomischen Entwicklung. Dadurch schärfte die Universität Bern ihr Forschungsprofil weiter, schreibt Rektor Martin Täuber im nun publizierten Jahresbericht.

Eigene Qualitäten stärken

Wegen der angespannten finanziellen Situation im Kanton muss sich aber die Universität auf eine Planung einstellen, die nicht von wesentlichen neuen Mitteln abhängt, hält Täuber weiter fest. Künftige strategische Schwerpunkte sind darum das Einwerben von Drittmitteln, Allianzen in Forschung und Lehre und qualitative Verbesserungen von Prozessen und Strukturen.

Wie Verwaltungsdirektor Daniel Odermatt berichtet, konnte die Universität Bern mit 209 Millionen Franken erneut mehr Drittmittel generieren. Wegen des anhaltenden Wachstums stiegen aber auch die Ausgaben, weshalb die Reserven der Universität Ende des laufenden Jahres aufgebraucht sein werden. Odermatt plädiert gegen einen Leistungsabbau und für ein kontinuierliches, auch finanzielles Bekenntnis des Kantons zu seiner Universität – die dem Kanton in vielerlei Hinsicht nütze, nicht zuletzt durch die Gehälter, die sie bezahlt und die im Kanton versteuert werden.

Schwerpunkte der neu organisierten Vizerektorate

Der neue Vizerektor Lehre, Bruno Moretti, hat sich trotz immer knapperen finanziellen Mitteln die bestmögliche Betreuung der über 15'000 Studierenden auf die Fahnen geschrieben. Erreichen will er dies durch die Einführung eines neuen elektronischen Systems für die Verwaltung der Studienleistungen (Kernsystem Lehre) und durch die Umsetzung der zweiten Phase der Bologna-Reform, die transparentere und flexiblere Strukturen bringen soll.

In der Forschung übernimmt der neue Vizerektor, Christian Leumann, hauptsächlich die bisherigen Aufgaben des früheren Zentrums Forschung. Er kann zahlreiche Erfolge von Berner Forschenden vermelden sowie über die erstmals durchgeführte «Nacht der Forschung» berichten, welche 7'000 Besucherinnen und Besucher anlockte. Eine wichtige Aufgabe des Vizerektorats Forschung wird künftig die Evaluation der Forschungsleistung der Universität Bern sein.

Beim neu geschaffenen Vizerektorat Qualität stehen für die Vizerektorin Doris Wastl-Walter die Chancengleichheit, die Nachhaltigkeit und die Qualitätssicherung im Zentrum. An allen Fakultäten ist bereits eine Evaluation gestartet – mittels Absolventenbefragung oder anderen Mitteln. Im Bereich Chancengleichheit ist die Universität Bern bereits seit Jahrzehnten aktiv, wie ein zwanzig- respektive zehnjähriges Jubiläum bei Institutionen der Gleichstellung und der Geschlechterforschung zeigten.

Ebenfalls zum ersten Mal berichtet das neue Vizerektorat Entwicklung: Dieses ist gemäss Vizerektor Walter Perrig für vielfältige Aussenbeziehungen und die Imagepflege zuständig, fördert wissenschaftliche Karrieren und ein Top-Angebot in der Weiterbildung. Perrig will sich vor allem dem nationalen und internationalen Networking, der Unterstützung von Doktorierenden sowie der künftigen Ausrichtung und Finanzierung der Weiterbildung widmen.

Drei Blickpunkte aus der Forschung der Universität Bern

Der Jahresbericht 2011 stellt drei ausgesuchte Forschungsgebiete der Universität Bern vor. Das neu gegründete «Albert Einstein Center» ist das grösste universitäre Zentrum für Teilchenphysik der Schweiz. Dort gehen Physikerinnen und Physiker Fragen nach wie: Was hält die Welt im Innersten zusammen? Am Institut für Sportwissenschaft untersuchen Forschende, ob Sport tatsächlich gegen Gewalt wirkt oder welche Förderprogramme für junge Sporttalente am meisten Erfolg versprechen. Am Departement für Volkswirtschaft werden seit Jahrzehnten Lösungswege gegen Wirtschaftskrisen entworfen – auch gegen die Währungskrise des Schweizer Frankens.

01.05.2012