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Neue Kompetenzzentren für Handelsregulierung in Entwicklungsländern

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und das World Trade Institute (WTI) der Universität Bern werden gemeinsam ein vierjähriges akademisches Kooperationsprojekt in drei fortgeschrittenen Entwicklungsländern aufbauen.

In den SECO-Schwerpunktländern Peru, Südafrika und Vietnam werden regionale, so genannte «knowledge hubs» für internationales Handelsrecht und Handelspolitik gegründet. Das vierjährige Kooperationsprojekt wird vom SECO im Rahmen der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit mit fünf Millionen Schweizer Franken unterstützt. Wissenschaftler des World Trade Institutes (WTI) der Universität Bern unterstützen die Kompetenzzentren mit Fachwissen.

Handelspolitik ist zentral für wirtschaftliche Entwicklung 

Reformen in der Handelspolitik sind zentral für die nationale Regierungsführung, die Armutsbekämpfung und die gesamte Entwicklung. Dies wird von Regierungen, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zunehmend erkannt. Oftmals fehlt Entscheidungsträgern und anderen wichtigen Akteuren jedoch das Fachwissen. Dieses ist notwendig, um Strategien zu entwerfen und umzusetzen, erfolgreiche handelspolitische Verhandlungen zu führen, wie auch um die Wirkung auf die nationalen Entwicklungsziele zu evaluieren.

Erreichen von Entwicklungszielen durch regionale Handelskompetenzzentren 

Das Kooperationsprojekt in den SECO-Schwerpunktländern Peru, Südafrika und Vietnam zielt darauf ab, vorhandene Anstrengungen der regionalen Partnerinstitutionen in Wissenschaft und Ausbildung zu unterstützen, und zwar in den Bereichen internationale Handelspolitik, -recht und -ökonomie. Enge Zusammenarbeit und gemeinsame wissenschaftliche Aktivitäten zwischen dem WTI und den Kompetenzzentren in den Partnerländern sind geplant.

Fokus auf Ausbildung, Wissenschaft und Infrastruktur 

Auf institutioneller Ebene umfasst das Projekt den Austausch von wissenschaftlichem Personal, Lehrplangestaltung und Entwicklung von Nachdiplomstudiengängen im Bereich internationale Handelsregulierung (Recht, Ökonomie und Politikwissenschaft). Gemeinsame wissenschaftliche Projekte, Konferenzen und Seminare werden zusätzlich dazu beitragen, ausländische Wissenschaftler in bestehende Aktivitäten an WTI und NCCR Trade Regulation zu integrieren. Betreuung von Doktoranden durch das Netzwerk des WTI sowie Stipendien für dessen Master-Programm MILE sind geplant, wie auch die Aufwertung von Bibliotheken und sonstiger Infrastruktur.

Projekt Partner 

Staatssekretariat für Wirtschaft / SECO

Der Leistungsbereich Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) ist zuständig für die Konzeption und Durchführung der wirtschafts- und handelspolitischen Massnahmen mit den Entwicklungsländern, den Staaten Osteuropas und Zentralasiens sowie den neuen Mitgliedsländern der Europäischen Union (EU). Die Hauptziele des SECO sind der Einbezug der Partnerländer in die Weltwirtschaft und die Förderung ihres nachhaltigen Wirtschaftswachstums. Damit trägt das SECO zur Verminderung der Armut bei. Die Prioritäten liegen auf der Förderung stabiler wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Sicherstellung eines diversifizierten Handels, der Mobilisierung von in- und ausländischen Investitionen sowie der Verbesserung der Basisinfrastruktur.

World Trade Institute, Universität Bern 

Das World Trade Institute (WTI) der Universität Bern wurde 1999 gegründet und ist eine der weltweit führenden Institutionen im Gebiet internationaler Handelsregulierung. Die Tätigkeitsbereiche umfassen Lehre, Wissenschaft und Beratung. Nebst dem Master of International Law and Economics (MILE) werden eine jährliche Summer Academy, Distance-Learning Programme in Kooperation mit dem United Nations Institute for Training and Research (UNITAR) und massgeschneiderte Kurse angeboten. Seit 2005 ist das WTI das Mutterhaus des Swiss National Centre of Competence in Research (NCCR) on Trade Regulation, ein Projekt, welches vom Schweizerischen Nationalfonds finanziert wird und mehr als 50 Teilprojekte und ein Netzwerk von 80 Wissenschaftlern umfasst.

Peru

Pontifica Universidad Catolica del Peru, in Lima: http://www.pucp.edu.pe

South Africa

The Mandela Institute, School of Law, University of the Witwatersrand, in Johannesburg: http://www.mandelainstitute.org

Vietnam

Foreign Trade University, in Hanoi und Ho Chi Minh City: http://en.ftu.edu.vn

09.06.2010