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Tanzforschungskongress: Tanz als Medium von Gefühlen

Emotion und Bewegung ist Titel und Thema des internationalen Tanzforschungskongresses, der von der Gesellschaft für Tanzforschung (GTF) in Zusammenarbeit mit dem NDS TanzKultur der Universität Bern organisiert wird. Er findet vom 13. bis 16. Oktober an der Universität Bern statt.

Tanz und Theater haben über Jahrhunderte hin Emotionen thematisiert und verkörpert. Sie werfen immer wieder aufs Neue die Frage nach den kunstästhetischen Konzepten und ihrer Ausdrucksstärke auf: Löst die Wahrnehmung von inszenierter und choreographierter Körperdarstellung beim Rezipienten Rührung und innere Regung aus? Kann gar von Identifikation gesprochen werden? Der Tanzforschung stellt sich aber auch die Frage nach den Gefühlszuständen der darstellenden Tänzerinnen und Tänzer. Dies ergibt einen Link zur aktuellen Hirnforschung. Wie verarbeitet das menschliche Gehirn Sinneseindrücke, die sich den Zuschauenden beim Betrachten von Tanz ergeben oder die Tänzerinnen und Tänzer während ihres Bewegungserlebens erfahren?

Diese Themen der Neurophysiologie stellen die Bedeutung der Emotionen im Tanz in einen erweiterten Kontext. Daraus ergeben sich Fragen nach intendierter und tatsächlicher emotionaler Wirkung von Tanz und weisen neben den künstlerischen auch auf die therapeutischen und pädagogischen Aspekte.

Der viertägige Tanzforschungskongress «e–motion in motion» widmet sich diesen und weiteren Fragen und nähert sich ihnen sowohl auf theoretischer als auch auf praktischer Ebene an. Zahlreiche Specials ergänzen das Programm, wie etwa die eigens für den Anlass kreierte Performance der türkischen Künstlerin Nezaket Ekici in der Eingangshalle der Universität.

Das internationale Symposium ist bereits das dritte grössere dieser Art und wurde wie auch die früheren Veranstaltungen in Berlin und Wien von der Gesellschaft für Tanzforschung initiiert. Die Thematik der Berner Tagung wird im Rahmen der Publikation des «Jahrbuch Tanzforschung» eine Vertiefung und Erweiterung bieten und im Frühjahr 2006 erscheinen.

29.09.2005