Porträt Geschichte

Geschichte und Architektur

Studentisches Zentrum Bühlplatz

Gertrud Wokerstrasse 3 

Das Bild eines Schmetterlings, der sich friedlich auf einer Magerwiese im Hinterhof niedergelassen hat, passt vom örtlichen Kontext wie auch vom Grundriss her auf das 1992 errichtete Mensagebäude von Regina und Alain Gonthier. Das Haus erhielt 1993 eine Anerkennung des ATU Prix und wurde 1994 mit dem Glulam Award als exemplarischer Holzleimbau ausgezeichnet.

Aussenansichten

Die radial ausstrahlende Holzstruktur interpretiert, formt und richtet ohne unnötige Extravaganz einen schwierig zu bebauenden Ort. Das Gebäude verdient nicht nur als Nachverdichtung unsere Aufmerksamkeit. Zur Nordseite, wo im überhöhten Speiseraum eine Empore eingeschoben ist, steigt das Dach sanft an, richtet, modelliert und dynamisiert damit das Haus innen und aussen. Die Funktionalität der einzelnen Teile ist klar, aber nicht mit erhobenem Zeigfinger ausgewiesen. Die Konstruktion, zur Entstehungszeit des Gebäudes nicht selten zum Anlass selbstdarstellerischer Eskapaden genommen, demonstriert hier ganz selbstverständlich die plastischen und atmosphärischen Möglichkeiten eines Baumaterials, dessen Akzeptanz immer wieder von neuem errungen werden muss.

Mensa und Korridor

Dem aufmerksamen Betrachter enthüllt das Gebäude nebst handwerklicher Sorgfalt auch gegenüber dem Detail ein hohes Bewusstsein für strukturelle Logik, Mass und Proportion. Wer sich für architektonisches Denken interessiert, wird z. B. im südseitigen Fensterputzbalkon ein mit minimalem Aufwand konzipiertes Element erkennen, das die Gesamterscheinung formal abrundet, als Schattenspender das Hausklima positiv beeinflusst und nicht zuletzt beim Gebäudeunterhalt praktische Dienste leistet.

Aussendetails