CAS Religious Care im Migrationskontext
Theologische Fakultät
Im Sinne der freien Religionsausübung ist es wünschenswert, dass qualifizierte Führungspersonen ausserchristlicher Gemeinden und Mitglieder von Migrationskirchen religiöse Betreuungsfunktion in staatlichen Institutionen übernehmen. Gerade Frauen und unbegleitete Minderjährige haben erschwerten Zugang zu lokalen Gemeinden und sind auf eine religiöse Begleitung direkt in den Asylzentren angewiesen. Gefängnisinsassen sind auf Seelsorgende vor Ort angewiesen.
Gelebte Religiosität kann eine konstruktive, stabilisierende Wirkung in kritischen Lebenssituationen (Flucht, Trauma, Aufenthalt in einem Asylzentrum) haben. Gleichzeitig ist in solchen Situationen auch die Gefährdung durch mögliche destruktive Aspekte von Religiosität (Fundamentalismus, Extremismus) erhöht. Religiöses Betreuungspersonal muss in der Lage sein, in diesem Spannungsfeld mit Rücksicht auf die institutionellen, rechtlichen und kulturellen Kontexte und die spezifische psychische Verfassung der Betroffenen professionell zu handeln.
Der Weiterbildungsstudiengang leitet die Teilnehmenden zu einem reflektierten Umgang mit religiösen und kulturellen Themenstellungen im Migrations- und Strafvollzugskontext an und rüstet sie fachlich und praktisch-methodisch für den Einsatz in Institutionen des Gefängnis- und Asylwesens aus.
Studierende haben die Wahl zwischen den Schwerpunktbereichen Asyl und Gefängnis.
Abschluss | Certificate of Advanced Studies in Religious Care in Migration Contexts RelC Universität Bern (CAS RelC Unibe) |
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Start | 2021 |
Dauer | 2 Semester |
Umfang | 15 ECTS |
Flexibler Einstieg möglich | Nein |
Einzelmodul besuchbar | Ja |
Ort | Bern Aufgrund der Pandemiesituation und den damit verbundenen behördlichen Vorgaben möchten wir Sie darauf hinweisen, dass einzelne Module oder Teile davon digital durchgeführt oder verschoben werden können. |
Sprache | Deutsch |
Zulassung | Ausbildung auf Hochschulniveau oder eine vergleichbare fachliche Ausbildung, die für eine Seelsorgetätigkeit qualifiziert; Bestehen eines Assessment, Nachweis beruflicher Praxis im religiösen Themenumfeld. |
Kosten | CHF 9'800 inkl. Supervision |
Spezialpreise | Personen aus Religionsgemeinschaften mit Migrationshintergrund ohne massgebliche finanzielle Unterstützung des Arbeitgebers können einen Antrag auf einen Studienplatz mit reduzierten Kurskosten stellen. |
Trägerschaft | Theologische Fakultät |
Partner | Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund (SEK) |
Allgemeines zum Studiengang
Die religiöse Begleitung in Institutionen des Gefängnis- und Asylwesens wird primär durch die grossen Landeskirchen wahrgenommen. Diese Situation widerspiegelt jedoch in keiner Weise die demographische Zusammensetzung der Gefängnisinsassen bzw. Asylsuchenden in der Schweiz.
Im Sinne der freien Religionsausübung ist es wünschenswert, dass qualifizierte Führungspersonen ausserchristlicher Gemeinden und Mitglieder von Migrationskirchen religiöse Betreuungsfunktion in staatlichen Institutionen übernehmen. Gerade Frauen und unbegleitete Minderjährige haben erschwerten Zugang zu lokalen Gemeinden und sind auf eine religiöse Begleitung direkt in den Asylzentren angewiesen. Gefängnisinsassen sind auf Seelsorgende vor Ort angewiesen.
Gelebte Religiosität kann eine konstruktive, stabilisierende Wirkung in kritischen Lebenssituationen (Flucht, Trauma, Aufenthalt in einem Asylzentrum) haben. Gleichzeitig ist in solchen Situationen auch die Gefährdung durch mögliche destruktive Aspekte von Religiosität (Fundamentalismus, Extremismus) erhöht. Religiöses Betreuungspersonal muss in der Lage sein, in diesem Spannungsfeld mit Rücksicht auf die institutionellen, rechtlichen und kulturellen Kontexte und die spezifische psychische Verfassung der Betroffenen professionell zu handeln.
Studierende haben die Wahl zwischen den Schwerpunktbereichen Asyl und Gefängnis. Der Weiterbildungsstudiengang an der Universität Bern rüstet die Absolvierenden fachlich und praktisch-methodisch für den Einsatz in Institutionen des Gefängnis- und Asylwesens aus. Er leitet die Teilnehmenden zu einem reflektierten Umgang mit religiösen und kulturellen Themenstellungen im Migrations- und Strafvollzugskontext an.
Zielgruppe
Zielgruppe Der Studiengang richtet sich an Angehörige verschiedener Religionsgemeinschaften, die mit religiösen Begleitungsaufgaben betraut sind oder werden und sich mit Theorie und Praxis religiös-existentieller Betreuung von Menschen im Asylkontext bzw. Gefängnis beschäftigen wollen.
Der CAS ist offen für Angehörige aller Religionen.
Ziele des Studiengangs
Die Teilnehmenden des CAS Religious Care in Migration Contexts werden zu einem reflektierten Umgang mit religiösen und kulturellen Fragen und Themenstellungen im Asylkontext (Schwerpunkt A) bzw. im Gefängnis (Schwerpunkt B) befähigt. Die Teilnehmenden:
- verfügen über ein gemeinsames Rollen- und Institutionsverständnis.
- sind fähig zum interkulturellen Austausch (durch Lerngruppenerfahrung)
- verstehen, wie Radikalisierung entsteht und erkennen Hinweise auf religiös oder politisch motivierte Radikalisierungsschritte
- verfügen über Grundlagen kompetenter Gesprächsführung
- sind fähig, eigene biographische Erfahrungen zu reflektieren
- verfügen über Empathiefähigkeit und seelsorgliche Handlungsbereitschaft.
Module
Studienleistungen
Der vierzehnmonatige Studiengang beinhaltet total 15 ECTS Punkte:
- Präsenzkurse 9 ECTS
- Supervision 1 ECTS
- Praxistage 2 ECTS
- Seelsorgetraining 1.5 ECTS
- Abschlusskolloquium 1.5 ECTS
Module
Detailinformationen zu den Modulen finden Sie im Studienreglement (PDF, 86KB) und der Broschüre (PDF, 638KB).
Neu mit wahlweisem Schwerpunkt
- Asyl
- Gefängniswesen
Einzelmodule
Die verschiedenen Module können auch einzeln besucht werden, sofern freie Plätze vorhanden sind.
Trägerschaft und Dozierende
Trägerschaft
Trägerin des Studiengangs ist die Theologische Fakultät der Universität Bern. Sie erlässt das entsprechende Studienreglement. Als strategisches Organ fungiert eine Programmleitung
Programmleitung
Prof. Dr. Isabelle Noth (Präsidentin), Theol. Fakultät, Institut für Praktische Theologie, Abteilung Seelsorge, Religionspsychologie und Religionspädagogik, Universität Bern
Prof. Dr. Frank Mathwig, Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS), Theologische Fakultät, Institut für Systematische Theologie
Muveid Mehmeti, Stud. Rechtswissenschaft, Universität Bern
Pascal Mösli, Beauftragter Spezialseelsorge & Palliative Care
Studienleitung
Dr. theol. des. Frank Stüfen, Gefängnisseelsorger, NGO, Repräsentant bei den UN für Gefängnisseelsorge
Dozierende
Die Dozierenden des Studiengangs sind spezialisiert auf die jeweiligen Themenfelder und vermitteln wissenschaftsbasiert auf didaktisch hohem Niveau interdisziplinäre und praxisrelevante Inhalte gegenwärtiger Gefängnis-, Religions-, Sozial- und Migrationsforschung.
Zulassungsbedingungen
Voraussetzung für die Zulassung zum Studiengang ist eine Ausbildung auf Hochschulniveau oder eine vergleichbare fachliche Ausbildung, die für eine Seelsorgetätigkeit qualifiziert. Zusätzlich müssen für die Zulassung folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
1. Bestehen eines wissenschaftlich begleiteten Aufnahmeverfahrens inkl. Assessment.
2. Nachweis eines beruflichen Praxisfeldes, das eine Beschäftigung mit religiösen Themen umfasst.
Aufnahmen «sur dossier» sind möglich. Um beste Lernvoraussetzungen zu schaffen, ist die Anzahl Studierender auf 18 Personen begrenzt.
Anmeldung und Kosten
Anmeldung
Die Aufnahme in den Studiengang erfolgt – vorausgesetzt die Zulassungsbedingungen sind erfüllt – nach dem Datum des Eingangs der Anmeldung. Für die Anmeldung kontaktieren Sie bitte die Studienleitung.
Einzelmodule
Die verschiedenen Module können auch einzeln besucht werden, sofern freie Plätze vorhanden sind.
Anmeldungen für den Besuch von Einzelmodulen können bis drei Monate vor dem Beginn des Moduls entgegengenommen werden. Bitte kontaktieren Sie die Studienleitung.
Kosten
Studiengang CAS Religious Care: CHF 9'800 Inklusive Kursunterlagen, Supervision und persönliche Betreuung. Allfällige Transportkosten, Verpflegung sowie Übernachtungen gehen zu Lasten der Teilnehmenden. Die Studiengebühren sind in zwei Raten zahlbar.
Einzelmodule CAS Religious Care: CHF 470 pro Tag Inklusive Kursunterlagen. Allfällige Transportkosten, Verpflegung sowie Übernachtungen gehen zu Lasten der Teilnehmenden.
Unterstützung
Reduzierte Kurskosten: Personen aus Religionsgemeinschaften mit Migrationshintergrund ohne massgebliche finanzielle Unterstützung des Arbeitgebers können einen Antrag auf einen Studienplatz mit reduzierten Kurskosten stellen.
Kontakt

Dr. theol. des. Frank Stüfen
Anschlussmöglichkeiten / thematisch verwandte Studiengänge
CAS Migration und Bildung
Abschluss | CAS |
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Start | 01/2024 |
Sprache | Deutsch |
Kosten | CHF 7'500 |
Migration und Bildung sind zentrale Aufgaben unserer Gesellschaft und erfordern neue Kompetenzen hinsichtlich Kommunikation, Zusammenarbeit und Mediation. Der CAS fördert die Kompetenzenzwicklung sowohl unter biographischen und psychologischen, als auch juristischen und ethischen Perspektiven.
CAS Asylverfahren
Abschluss | CAS |
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Start | 18.08.2023 |
Sprache | Deutsch-Französisch |
Kosten | CHF 6’000 |
Der berufsbegleitende und modular aufgebaute Studiengang bietet eine umfassende Aus- und Weiterbildung im Asylverfahren. Der Kurs umfasst drei thematische Module (insgesamt 10 Kurstage) und richtet sich an Personen, die bereits im Asylbereich tätig sind, oder dies in Zukunft beabsichtigen.
CAS Seelsorge im Straf- und Massnahmenvollzug AWS
Abschluss | CAS |
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Start | 2022 |
Sprache | Deutsch |
Kosten | CHF 8'000 – 12'000 |
Seelsorgende, die straffällig gewordene Menschen begleiten, sind in vielfacher Hinsicht herausgefordert. Im Studiengang wird deshalb Fachwissen über soziale, theologische, ethische und rechtliche Themen vermittelt, die Kontextualisierung wird mit Supervision und Praxistrainings vollzogen.
CAS Spiritual Care
Abschluss | CAS |
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Start | 11/2023 |
Sprache | Deutsch |
Kosten | CHF 9'800 |
Spiritualität kommt eine wichtige Rolle im Umgang mit Sinnfragen und bei der Bewältigung existentieller Krisen und kritischer Lebensereignisse zu. Der Studiengang richtet sich an Personen, die sich für die besondere Bedeutung von Spiritualität als Ressource der Lebensbewältigung interessieren und für praxisrelevante Ansätze, sie in die berufliche Tätigkeit zu integrieren.