Dr. Lutz Zwillenberg-Preis

Der Preis geht ex aequo an Frau Jennifer Gebetsberger, PhD, Frau Maria Luisa Martinez Merino, PhD und Frau Gina Retschnig, PhD.

Jennifer Gebetsberger
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Jennifer Gebetsberger

Laudatio

Jennifer Gebetsberger, die in ihrer Dissertation «Genomic screens for regulatory non-coding RNAs targeting the ribosome» einen neuen Mechanismus zur Regulation der Proteinsynthese entdeckt hat. Dabei spielen kurze, nicht-Protein-kodierende RNA-Moleküle eine zentrale Rolle, indem sie direkt an das zentrale Enzym der Proteinsynthese, das Ribosom, binden und dessen Aktivität inhibieren. Dies ermöglicht der Zelle eine rasche Anpassung an Stressbedingungen. Solche RNAs stellen ein potenzielles Zielmolekül für antimikrobielle Substanzen dar.

Lebenslauf

  • Geboren 1986 in St. Veit/Glan, Österreich
  • 2004–2008 Bachelorstudium Biologie, Universität Innsbruck, Österreich
  • 2008–2009 Masterstudium in Molekularbiologie, Universität Innsbruck
  • 2010–2014 Dissertation im Rahmen der Graduate School for Cellular and Biomedical Sciences am Departement für Chemie und Biochemie, Universität Bern
  • 2014–2015 Postdoktorandin am Departement für Chemie und Biochemie, Universität Bern
  • seit Okt. 2015 Postdoktorandin am Institut für Organische Chemie, Universität Innsbruck

 

Maria Luisa Martinez Merino
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Maria Luisa Martinez Merino

Laudatio

Maria Luisa Martinez Merino, die in ihrer Dissertation «‹Fingerprints› and downstream signaling in fitness-based cell selection» erstmals einen physiologischen Mechanismus, basierend auf Zellfitness-Indikatorproteinen, beschreibt, welcher zur Selektion optimaler Zellen in den Geweben führt. Suboptimale Zellen werden demnach über den Fitnessindikator Flower und die Aktivierung eines neuen Proteins namens Azot eliminiert. Während Fruchtfliegen mit defektem azot-Gen Gewebeschäden aufweisen, zeigen solche mit einer dritten azot-Kopie eine verbesserte Gewebeerhaltung und
eine längere Lebensspanne als normale Fliegen mit zwei Kopien.

Lebenslauf

  • Geboren 1986 in Valladolid, Spanien
  • 2004–2009 Bachelorstudien in Biologie und Biochemie, Universität Navarra, Spanien
  • 2009–2010 Masterstudium in Biochemie, Molekularbiologie und Biomedizin, Universität Complutense Madrid, Spanien
  • 2011–2014 Dissertation am Institut für Zellbiologie, Universität Bern
  • Seit Nov. 2014 Postdoktorandin SNF/SystemsX am Departement für Biochemie, Universität Genf

 

Gina Retschnig
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Gina Retschnig

Laudatio

Gina Retschnig, die in ihrer Dissertation «Interactions between Nosema ceranae, pesticides and viruses in Western honey bee colonies (Apis mellifera)» die Wirkung relevanter Stressfaktoren, sowie Interaktionen derselben, auf die Honigbienen nachweisen konnte. Je nach Kombination der untersuchten Parasiten oder Pestizide konnte sie unterschiedliche Interaktionen sowie diverse letale und subletale Effekte auf die Bienen im Labor und Feld beschreiben. Diese neu gewonnenen Erkenntnisse leisten einen wertvollen Beitrag zum hochaktuellen Forschungsfeld der Bienengesundheit.

Lebenslauf

  • Geboren 1984 in St. Gallen, Schweiz
  • 2004–2010 Diplomstudium Ernährungswissenschaften, Universität Wien, mit Diplomarbeit am Kompetenzzentrum für Rückstandsanalytik, AGES, Wien, Österreich
  • 2010–2014 Dissertation am Zentrum für Bienenforschung (Agroscope) und am Institut für Ökologie und Evolution, Universität Bern
  • Seit 2014 Post-Doktorandin am Institut für Bienengesundheit, Vetsuisse-Fakultät, Universität Bern

Weitere Informationen zum Preis

Der Dr. Lutz Zwillenberg-Preis wird verliehen in Erinnerung an den im Dezember 2011 verstorbenen Biologen Dr. Lutz O. Zwillenberg.