OneHealth: Theorie, Methoden, Anwendungen auch in der Schweiz
Mittwoch, 27.09.2023, 18:15 Uhr

Veranstaltende: | Collegium generale |
---|---|
Redner, Rednerin: | Prof. Dr. Jakob Zinsstag, Schweizerisches Tropen- und Public Health Institute, Basel |
Datum: | 27.09.2023 |
Uhrzeit: | 18:15 - 19:45 Uhr |
Ort: |
Auditorium maximum, Raum 110 Hauptgebäude Hochschulstrasse 4 3012 Bern |
Anmeldung: | Hier Anmelden |
Merkmale: |
Öffentlich kostenlos |
Zusammenfassung des Referats
One Health (deutsch: Eine einzige Gesundheit ), ist ein integrierte Ansatz der die Gesundheit von Menschen, Tieren und der Umwelt gleichzeitig berücksichtigt. Eine integrierte Sicht auf die Gesundheit der Menschen und Ihrer Umwelt ist nicht neu und hat Wurzeln in Indien und China. Wir können deren Geschichte nur stichwortartig erwähnen und verweisen auf die neuere historische Literatur. Im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Rindertuberkulose betonte der deutsche Pathologe Rudolf Virchow im Preussischen Senat: «dass zwischen Tier- und Humanmedizin wissenschaftlich keine Scheidegrenze ist oder sein sollte». In der Mitte des 20. Jahrhunderts prägte der Amerikanische Veterinärepidemiologe Calvin Schwabe, inspiriert durch seine Arbeit mit Dinka Pastoralisten in Sudan, den Begriff «One Medicine» in dem er klarstellte: «Zwischen der Human- und der Veterinärmedizin gibt es keine unterschiedlichen Paradigmen». Die Wildlife Conservation Society prägte im Jahr 2004 den Begriff «One World One HealthTM». Er bedeutet wie wichtig die Gesundheit von Menschen und Tieren um die Nationalparks herum ist um die Gesundheit der Wildtiere nicht zu gefährden. Der Begriff «One Health» erschien 2005 zum ersten Mal in der biomedizinischen Literatur im Zusammenhang mit der Stärkung von Gesundheitssystemen. Wenn wir die Gesundheit von Menschen mit der Gesundheit von Tieren und Pflanzen gleichzeitig betrachten wollen, das heisst Menschen, Tiere und Pflanzen gleichzeitig auf Ihre Gesundheit untersuchen, soll daraus ein Mehrwert entstehen um den daraus entstehenden Aufwand zu rechtfertigen. Ein One Health Ansatz soll einen messbaren Mehrwert ausweisen, den wir nicht erzielen können ohne die Zusammenarbeit von Ärztinnen, Tierärzten, Phytopathologinnen und anderen beteiligten Wissenschaften. Wenn wir keinen solchen Mehrwert nachweisen können ist eine Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen auch nicht nötig. Beispiele des Mehrwerts von «One Health» können für die Bekämpfung von Zoonosen, Krankheiten die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden, für gemeinsame Gesundheitsdienste und weitere Bereiche aufgezeigt werden. Für die Schweiz wäre insbesondere eine gemeinsame Laborinfrastruktur, wie das Canadian Science Centre in Winnipeg, eine integrierte Überwachung von Infektionskrankheiten und Antibiotikaresistenzen von Interesse.