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Neue Professur für Anthroposophisch erweiterte Medizin

Die Universität Bern errichtet eine ausserordentliche Professur für Anthroposophisch erweiterte Medizin. Diese ist am Institut für Komplementärmedizin IKOM der Medizinischen Fakultät angesiedelt und wird durch die Universität Bern gemeinsam mit den Partnern Weleda AG, Software AG - Stiftung sowie dem Verein zur Förderung Anthroposophischer Institutionen finanziert. Als Stelleninhaberin wurde Frau PD Dr. Ursula Wolf gewählt.

Das Institut für Komplementärmedizin IKOM wurde 1995 aufgrund eines Regierungsratsbeschlusses errichtet. Es umfasst die Bereiche Anthroposophisch erweiterte Medizin, Klassische Homöopathie, Neuraltherapie sowie Traditionelle Chinesische Medizin. Die bisherige Dozentur für Anthroposophisch erweiterte Medizin mit einem Beschäftigungsgrad von 25 Prozent wird nun in eine ausserordentliche Professur umgewandelt.

Anthroposophisch erweiterte Medizin setzt eine universitäre ärztliche Ausbildung voraus und basiert auf den Regeln der Schulmedizin. Sie ergänzt diese jedoch durch geisteswissenschaftliche Aspekte und strebt eine moderne, integrierende Medizin in Lehre, Forschung und Praxis an. Diesen Ansatz wollen die Partner der Universität Bern, die Weleda AG, die Software AG - Stiftung sowie der Verein zur Förderung Anthroposophischer Institutionen mit ihrem Engagement für eine ausserordentliche Professur für Anthroposophisch erweiterte Medizin unterstützen. Die Professur ist unabhängig, die Forschungs-, Lehr- und Publikationsfreiheit sind gewährleistet.

Ausschreibung und Besetzung der Professur erfolgten im üblichen Verfahren gemäss den Vorschriften der Universität. So wurde die Stelle national und international kompetitiv ausgeschrieben, und das Verfahren durch die fakultäre Struktur- und Wahlkommission durchgeführt.

Die Leitung der Universität Bern hat auf Antrag der Medizinischen Fakultät Frau PD Dr. Ursula Wolf zur ersten ausserordentlichen Professorin der Schweiz für das Fach Anthroposophisch erweiterte Medizin gewählt. Frau Wolf arbeitete bisher als Dozentin und Mitdirektorin am Institut für Komplementärmedizin der Universität Bern. Sie hat ihre Stelle auf den 1. Oktober 2014 angetreten.

Die Förderung der Komplementärmedizin ist seit 2009 in der Bundesverfassung verankert und soll als Pflichtfach in die medizinische Ausbildung aufgenommen werden. Vor diesem Hintergrund ist eine auf anerkannten wissenschaftlichen Methoden basierende Beschäftigung mit der Komplementärmedizin wesentlich. «In der Person von Frau Wolf ist die Garantie für eine kritische wissenschaftliche Auseinandersetzung mit ihrem Fach gegeben», erklärt Peter Eggli, Dekan der Medizinischen Fakultät. «Damit ist sie in höchstem Mass auch dazu qualifiziert, unsere Studierenden der Human- und Zahnmedizin wie vom Gesetzgeber gefordert mit den Methoden und Therapieansätzen der anthroposophischen Medizin vertraut zu machen.» Die Wahl ermöglicht Frau Prof. Ursula Wolf sodann die Weiterführung der bisher sehr erfolgreichen klinischen Tätigkeit in Zusammenarbeit mit dem Inselspital, Universitätsspital Bern.

30.10.2014