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Langzeitstudie zeigt Wirksamkeit der klassischen homöopathischen Behandlung von AD(H)S bei Kindern

Eine 2004 lancierte Studie des Instituts für Komplementärmedizin der Universität Bern zeigt, dass 74 Prozent der behandelten Patienten auch noch nach zehn Jahren profitieren.

«Er gaukelt und schaukelt, er trappelt und zappelt auf dem Stuhle hin und her…» Der schon vor fast 170 Jahren vom Kinderarzt Heinrich Hoffmann in seinem Buch «Struwwelpeter» skizzierte «Zappelphilipp» hätte heutzutage sehr wahrscheinlich die Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom erhalten.

Tatsächlich ist das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom mit und ohne Hyperaktivität die häufigste psychiatrische Erkrankung im Kindesalter: Allein in Deutschland leiden etwa fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren daran – Tendenz steigend.

Die konventionelle Therapie setzt in vielen Fällen auf eine Behandlung mit Psychostimulanzien (zum Beispiel Methylphenidat). Demgegenüber belegt die 2005 im «European Journal of Pediatrics» veröffentlichte doppelblinde, placebo-kontrollierte Crossover-Studie des Instituts für Komplementärmedizin und der Kinder-Neurologie und Neuropsychologie der Kinderkliniken des Inselspitals an der Universität Bern, dass die homöopathische Einzelmitteltherapie eine effektive, nebenwirkungsarme Alternative zur pharmakologischen Therapie ist.

Dass der Behandlungserfolg nachhaltig ist, zeigt nun das Ergebnis einer Langzeituntersuchung: 74 Prozent der damals behandelten Kinder kommen auch zehn Jahre später ohne die Einnahme von chemischen Psychostimulanzien aus. Einigen geht es heute so gut, dass auch eine Fortführung der homöopathischen Behandlung nicht mehr nötig ist.

Einzelheiten der 10-Jahres-Studie erläutert Dr. med. Klaus von Ammon vom IKOM der Universität Bern auf dem diesjährigen Internationalen Symposium «Homöopathie in Klinik, Praxis und Forschung», das am 30. November ian der Universitätskinderklinik München stattfindet. Ergänzt wird der Bericht über die ermutigenden Langzeit-Ergebnisse durch den Vortrag und ein Seminar des Berner Arztes Dr. med. Heiner Frei, der die Kinder der Studie homöopathisch behandelt hat und darüber referiert, wie mit der Polaritätsanalyse die gerade bei AD(H)S nicht immer einfache Arzneimittelfindung optimiert werden kann.

 

Quelle: Klinikum der Universität München

29.11.2013