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Jahresbericht 2012: Die Erfolgsgeschichte soll weitergehen

Die Universität Bern will sich auch in Zukunft mit ihrer Forschung profilieren und damit einen grossen Teil ihrer Finanzen selber einwerben. Gleichzeitig soll die Qualität der Lehre weiter gesteigert werden. Die viertgrösste Hochschule des Landes hat erneut mehr Studierende angezogen und damit ihre Position gefestigt.

Die Anziehungskraft der Universität Bern war 2012 wiederum gross: Sie zählt nun rund 16’000 Studentinnen und Studenten, das sind 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die gestiegenen Studierendenzahlen bedeuten für die Dozierenden zwar zusätzlichen Aufwand. Dennoch waren sie in der Lage, attraktive Forschungsprojekte voranzutreiben und sich damit im Wettbewerb um Forschungsmittel durchzusetzen: Die Drittmittel stiegen erneut, und zwar um rund 9 auf 218 Millionen Franken.

Die Berner Forschung machte im vergangenen Jahr von sich reden – etwa durch einen neuen ESA-Satelliten zur Erforschung von Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems, die ersten Bände einer historisch-kritischen Gotthelf-Gesamtedition und mit vielversprechenden Ansätzen gegen die Schlafkrankheit. Diese Erfolgsgeschichte soll weitergehen – auch in einem Umfeld, das von hartem Wettbewerb und beschränkten Mitteln geprägt ist, schreibt Rektor Martin Täuber im nun publizierten Jahresbericht.

Zentrale Fragen für die Zukunft des Planeten

Die Universität Bern wolle für dieses Ziel ihre herausragenden Forschungsgebiete weiter entwickeln und noch sichtbarer machen, hält Täuber weiter fest. Dafür sollen interdisziplinäre Forschungscluster geschaffen werden, die sich mit Fragen beschäftigen, die für unseren Planeten zentral sind: Etwa mit einem Cluster zu Nachhaltiger Entwicklung, Klima, Globalisierung, Ökologie und Biodiversität. Gleichzeitig will sich die Universität Bern auch über eine exzellente Lehre positionieren.

Bessere Finanzlage dank mehr Forschungsgeldern

Laut Verwaltungsdirektor Daniel Odermatt war 2012 für die Universität Bern ein schwieriges, aber erfolgreiches Jahr. Sie konnte ihre Erträge gegenüber dem Vorjahr um 15,9 Millionen Franken auf 753,9 Millionen Franken steigern und somit ihre Leistungen bis auf ein Defizit von 1,5 Millionen Franken decken. Die beinahe ausgeglichene Rechnung sei vor allem den Forscherinnen und Forschern zu verdanken, schreibt Odermatt: Die durch Forschung eingeworbenen Drittmittel stellen heute mit 29 Prozent die zweitwichtigste Finanzierungsquelle der Universität dar.

Gute Lehre, europäische Grants, mehr Professorinnen und Nachwuchsförderung

Die Lehre weiter zu verbessern, ist das Ziel von Bruno Moretti, Vizerektor Lehre. Die 2012 gegründete strategische Gruppe «Gute Lehre» unterstützt die Revision der Studienprogramme. Ziele sind beispielsweise weniger, dafür qualitativ bessere Prüfungen und eine Flexibilisierung des Studiums.

Christian Leumann berichtet als Vizerektor Forschung über weitere Forschungserfolge wie zwei hoch kompetitive Grants des Europäischen Forschungsrats für Spitzen-Grundlagenforschung. Zudem wurde der Europa-Tag, der 9. Mai, gemeinsam mit einer EU-Delegation an der Universität Bern gefeiert – er war der erfolgreichen Forschungszusammenarbeit zwischen der Schweiz und der EU gewidmet.

Mit einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Karriere sowie mit Qualitätssicherung und Nachhaltiger Entwicklung befasst sich Doris Wastl-Walter, Vizerektorin Qualität. So soll etwa ein Aktionsplan den Frauenanteil bei den Professuren bis 2016 auf 25 und bei den Assistenzprofessuren auf 40 Prozent erhöhen.

Für Walter Perrig, Vizerektor Entwicklung, ist die Unterstützung von Absolvierenden, Doktorierenden sowie Studierenden in ihrer akademischen Laufbahn ein zentrales Anliegen. Verstärkt wurden die Bemühungen, Ehemalige in ein Alumni-Netzwerk einzubinden. Ebenso soll das schweizweit grösste universitäre Weiterbildungsangebot erneuert werden.

Drei Blickpunkte aus der Forschung der Universität Bern

Der Jahresbericht 2012 stellt drei ausgesuchte Forschungsgebiete der Universität Bern vor: Sieben Gruppen an vier Instituten erforschen den Erreger der tödlichen Afrikanischen Schlafkrankheit, an dem sich auch die grundlegenden Eigenschaften von Zellen untersuchen lassen. Zusammen mit der Abegg-Stiftung Riggisberg werden am Institut für Kunstgeschichte prächtige, kunsthistorisch wertvolle Textilien untersucht – ein europaweit einzigartiger Schwerpunkt. Der Nationale Forschungsschwer-punkt «MUST» wiederum, den sich die Universität Bern mit der ETH Zürich teilt, will ultraschnelle Prozesse in Molekülen und anderen fundamentalen Bausteinen der Natur besser verstehen.

29.04.2013