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Europatag 2012 im Zeichen von Forschung und Innovation

«To new Horizons and Beyond – Auf zu neuen Horizonten!» war das Motto des diesjährigen Europatages, den die EU-Delegation in Zusammenarbeit mit der Universität Bern und EUresearch heute auf dem von Roll-Areal der Universität austrug.

Ehrengast und Hauptredner des Anlasses war Staatssekretär für Bildung und Forschung Mauro Dell'Ambrogio, der eine sehr positive Bilanz von der Teilnahme der Schweiz an den EU-Programmen zog. Forschende der Universität Bern stellten in Präsentationen und einem «Jahrmarkt der Forschung» Beispiele erfolgreicher transeuropäischer Kooperation vor. Am Festakt nahmen ca. 250 geladene Gäste aus Politik, Diplomatie, Forschung und Universität, Wirtschaft, Kultur sowie Medien teil.

Das Projekt der europäischen Einigung begann am 9. Mai 1950 mit dem Vorschlag des damaligen französischen Aussenministers Robert Schuman, zwischen Frankreich, Deutschland und weiteren interessierten europäischen Staaten eine Montanunion zu schaffen und damit den Grundstein für ein vereintes, friedliches und wirtschaftlich starkes Europa zu legen.

In seiner Einführung zum diesjährigen Europatag unterstrich EU-Botschafter Richard Jones, dass «der Weg von Schumans Vision hin zur heutigen Europäischen Union die Überwindung der Grenzen nationalstaatlichen Denkens und den Aufbruch zu neuen Formen der politischen Kooperation erforderte. Der gleiche Mut, den Blick hinter den Horizont unseres derzeitigen Wissens zu wagen sowie Grenzen zu überschreiten, ist für erfolgreiche und innovative Forschung nötig.» Von letzterer hänge wiederum Europas Zukunft als Wirtschaftsstandort und Lebensraum ab, weshalb die Förderung der europäischen Forschungskooperation eine eminent wichtige Aufgabe der Union sei. Er freue sich sehr, dass durch die Teilnahme an den EU-Programmen die Schweiz ein integraler Teil dieses gemeinsamen europäischen Forschungsraumes ist. 

Staatssekretär Mauro Dell'Ambrogio betonte in seiner Rede, dass die Schweiz sich von Beginn weg an den grossen europäischen Forschungsprojekten wie z.B. dem CERN beteiligt hat und dass die Bilanz dieser Kooperationen sehr positiv sei. Im Rahmen des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms (FRP) verzeichneten Schweizer Institutionen in den kompetitiven internationalen Ausschreibungen überdurchschnittliche Erfolgsraten. Dadurch wurde das mit über 53 Mrd. Euro (2007-2013) dotierte FRP zu einer wichtigen Quelle von Drittmitteln für Schweizer Forschende. Die Schweiz beabsichtige, am geplanten nächsten EU-Rahmenprogramm «Horizon 2020» wieder teilzunehmen.

Der Rektor der Universität Bern, Professor Martin Täuber, unterstrich die positiven Erfahrungen der Universität mit dem laufenden 7. Forschungsrahmenprogramm: «Die Berner Forscherinnen und Forscher haben bisher knapp 40 Millionen Euro für 86 Projekte einwerben können.» Prof. Antonio Ereditato vom renommierten «Albert-Einstein Center for Fundamental Physics» (AEC) der Universität gab Einblick in die Praxis der physikalischen Grundlagenforschung: Nebst den finanziellen Ressourcen, die oftmals nur noch im europäischen Verbund aufgebracht werden könnten, seien die internationale Zusammenarbeit und die offenen Grenzen in Europa für den Forschungserfolg zentral.

9. Mai – Europatag

Am 9. Mai 1950 präsentierte der damalige französische Aussenminister Robert Schuman seinen auf einer Idee von Jean Monnet aufbauenden Plan, zwischen Frankreich, Deutschland und weiteren europäischen Staaten eine Produktionsgemeinschaft für Kohle und Stahl – den «Rohstoffen» des Krieges – unter gemeinsamer Verwaltung zu schaffen. Fünf Jahre nach dem Ende des verheerenden Zweiten Weltkrieges zielte der Plan auf die Versöhnung der einstigen Kriegsgegner Deutschland und Frankreich und darauf, zukünftige europäische Kriege unmöglich zu machen. Die Schuman-Erklärung mündete 1951 in die Gründung der Montanunion, die als Grundstein der heutigen Europäischen Union gilt. Der damals eingesetzte europäische Integrationsprozess sichert dem Kontinent bis heute Frieden, Wohlstand und Demokratie.

 

Quelle: EU-Delegation für die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein

09.05.2012