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Jahresmedienkonferenz: Neuer gesetzlicher Rahmen und verstärkte Qualitätssicherung

Neue nationale Forschungsschwerpunkte, neue Forschungszentren, stetig wachsende Studierendenzahlen – die Universität Bern stärkt ihre Position in der Schweizer Hochschullandschaft weiter. Den Rahmen für zukünftige erfolgreiche Aktivitäten bilden das teilrevidierte Universitätsgesetz und ein neues System zur Qualitätssicherung.

Positives Signal aus der Politik: Die vom Grossen Rat verabschiedete Teilrevision des Universitätsgesetzes bringt für die Universität gleich mehrere Verbesserungen. So wird die Universität Bern durch die Entkopplung von der Staatsrechnung fortan eine eigene Rechnung führen. «Wir können – gestützt auf den Leistungsauftrag – nun selber über den Mitteleinsatz entscheiden», wie Rektor Urs Würgler den Wechsel zum Beitragssystem erläuterte. Erfreut zeigte er sich auch darüber, dass die ordentlichen Professorinnen und Professoren neu nicht mehr vom Regierungsrat, sondern von der Universitätsleitung angestellt werden und dass der Senat bei der Bestellung der Unileitung weiterhin mitbestimmen kann.

Sowohl auf nationaler als auch regionaler Ebene hat die Universität Bern mit ihrer Forschung in diesem Jahr Erfolge verbuchen können. Zwei der insgesamt acht neu eingerichteten Nationalen Forschungsschwerpunkte (NFS) werden in Bern beheimatet sein, einer davon wird gemeinsam mit der ETH Zürich geleitet. Hinzu kommen die Gründung des «Zentrums für Nachhaltige Entwicklung und Umwelt (CDE)» sowie der Zuschlag des Bundes für ein an der Uni Bern angesiedeltes «Kompetenzzentrum für Menschenrechte». Urs Würgler hob allerdings auch die regionale Verankerung der Universität hervor: «Wir haben auch einen regionalen Auftrag, den wir sehr ernst nehmen. Wir haben deshalb unsere Beziehungen mit der Fachhochschule Bern mit einem Zusammenarbeitsvertrag neu definiert und arbeiten momentan an der Gründung eines ‹Zentrums für Regionalwissenschaften›.» Dieses wird als Kompetenzzentrum mit den Bereichen Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Geographie eingerichtet und soll sich in Forschung und Lehre mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Fragen befassen, die sich innerhalb der Schweizer Regionen ergeben, sich aber auch in Bezug auf das Ausland stellen.

Bald 15’000 Studierende an der Universität Bern

Die Studierendenzahlen steigen weiter – sowohl insgesamt als auch bei den Erstsemestrigen aller Studienstufen. Im Herbstsemester 2010 werden voraussichtlich 14’396 Studierende immatrikuliert sein, wie der Vizerektor Lehre, Gunter Stephan, bekannt gab. Dies entspricht einer Zunahme um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. «Damit nähert sich die Universität Bern jener Grenze, bis zu welcher eine optimale Ausbildung und Betreuung unserer Studierenden bei gleichbleibenden Mitteln gerade noch möglich ist», erläuterte Gunter Stephan.

Bezogen auf gegenwärtige Diskussionen zu einer Beschränkung ausländischer Masterstudierender erklärte Stephan, dass dieses Problem an der Universität Bern im Vergleich zu anderen Unis nicht bestehe. Mit einem Ausländeranteil von 11 Prozent stehe Bern schweizweit ziemlich weit hinten. Der von der Universitätsleitung angestrebte Anteil von 15 Prozent sei bei den Doktorierenden bereits erreicht; bei den Masterstudierenden hingegen noch nicht. Ausländische Studierende seien wichtig für einen lebendigen Austausch und die internationale Vernetzung an der Universität.

Fokus auf Forschungsqualität

Qualitativ hochstehende Programme weiter fördern und auf Schwächen der Forschung reagieren: Dies sind die Ziele von Evaluation und Qualitätssicherung an der Universität Bern. «Wir wollen uns nach den Forschungserfolgen der letzten Jahre nicht zurücklehnen, sondern unser Profil weiter pflegen», erklärte der neue Vizerektor Forschung, Martin Täuber. Daher wird ab dem kommenden Jahr die Forschungsqualität mit einem grundsätzlich überarbeiteten System detaillierter erfasst. Zu den Qualitätsindikatoren zählen unter anderen Forschungspublikationen, eingeworbene Drittmittel oder Abschlüsse. Laut Täuber sollen der Universitätsleitung, den Fakultäten und den Forschenden nicht nur reine Zahlen geliefert werden, sondern auch inhaltlich-qualitative Angaben. Um dieses System zu unterstützen, wird eine öffentlich zugängliche Datenbank aufgebaut, in welcher unter anderem alle Publikationen der Universität erfasst werden (jährlich ca. 4’000).

Als Qualitätsmerkmal für die Forschungsleistungen nannte Täuber auch die vier neuen Förderungsprofessuren, die jungen Forschenden der Universität Bern dieses Jahr zugesprochen worden sind. Diese vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützten Professuren erlauben es Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, sich dank grosszügig bemessener Mittel weitgehend auf ihre Forschung zu konzentrieren und damit die Basis für eine erfolgreiche akademische Karriere zu legen.

16.09.2010