Media Relations

Gipsmodell macht OP sicherer

Als erstes Spital europaweit verwendet das Inselspital dreidimensionale Gipsmodelle bei der Operation besonders komplizierter Gefäss-Ausbuchtungen im Hirn. Der Chirurg kann anhand des plastischen Modells die Hirngefäss-Operation einfacherer und sicherer planen.

Das Universitätsspital Bern ist das einzige Spital in Europa, das sich bei der Operation von komplizierten Aneurysmen (Ausbuchtungen eines Hirngefässes) zusätzlich auf Gipsmodelle abstützt. Kernstück der Methode ist ein Drucker, der aus den Daten von verschiedenen Bildquellen ein dreidimensionales Modell des zu operierenden Aneurysmas herstellt.

Alles auf einen Blick 

Das neue Verfahren vereint die Informationen einer Computer-Tomographie und einer dreidimensionalen Rotations-Angiographie (Gefässdarstellung mit Kontrastmitteln) in einem Modell und liefert so auf einen Blick alle für den Chirurgen wichtigen Informationen. Prof. Andreas Raabe, Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Neurochirurgie des Inselspitals: «Das dreidimensionale Modell zeigt uns alle Strukturen des Gehirns wie Knochen, Gefässe, Aneurysmen und Spuren von bereits erfolgten Operationen.»

Berner Erfindung 

Das neue Verfahren wird seit 2008 an der Universitätsklinik für Neurochirurgie eingesetzt und ist bisher bei fünf Patienten mit einem komplizierten Riesen-Aneurysma zum Einsatz gekommen. Die Studie über diese Methode wird in den nächsten Wochen veröffentlicht.
Prof. Andreas Raabe hat die Methode zusammen mit Prof. Stefan Weber vom Artificial Organ Center for Biomedical Engineering Research (ARTORG) der Universität Bern und in enger Zusammenarbeit mit Privatdozent Jan Gralla von der Universitätsklinik für Neuroradiologie des Inselspitals entwickelt.

Hirnblutung verhindern 

Ein Aneurysma ist eine ballonartige Ausdehnung einer Arterienwand. Platzt ein Aneurysma, kann es schwere Schäden im Gehirn verursachen oder zum Tod führen. Um diese Hirnblutung zu verhindern, trennen die Chirurgen das Aneurysma vom Blutkreislauf ab und machen es so unschädlich. Je genauer die Informationen über die Lage des Aneurysmas und seine Verbindungen mit anderen Blutgefässen sind, umso besser kann der Chirurg die Operation planen und durchführen.

Quelle: Inselspital Bern

25.05.2010