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Universitätsleitung nimmt zur Besetzung Stellung

Rektor Urs Würgler hat mit den Personen, welche die Aula der Universität besetzt halten, am Donnerstagabend ein Gespräch geführt. Er wies auf die Schwierigkeiten hin, welche einer grossen Zahl Studienwilliger durch die Besetzung entstehen und stellte alternative Räume für die Diskussionen der Besetzenden in Aussicht.

Die Universitätsleitung habe die Forderungen der Besetzenden zur Kenntnis genommen, führte Rektor Urs Würgler zunächst aus. Dabei habe man festgestellt, dass diese sich zu einem beträchtlichen Teil an die Politik richteten, wie die Erhöhung der Stipendien oder mehr öffentliche Mittel für die Bildung. Zahlreiche Forderungen seien aber auch klärungsbedürftig (wie freie Bildung für alle, keine Fokussierung auf marktgerechte Ausbildung, keine Ausrichtung auf Exzellenz usw.).

Würgler liess durchblicken, dass die Universitätsleitung bereit sei, konkrete Forderungen, für welche die Universität zuständig sei, zu prüfen. Dabei sei zu berücksichtigen, dass sich die Universitätsleitung beispielsweise nie für eine Präsenzpflicht in Vorlesungen ausgesprochen habe.

Der Rektor wies auch darauf hin, dass bei dieser Prüfung die Anliegen und Interessen aller Studierenden im Auge zu behalten sei. Gemäss einer grossangelegten Studierendenbefragung der Rektorenkonferenz (CRUS) und des Verbandes der Studierenden (VSS) seien nämlich die Mehrheit der Studierenden mit ihrer Situation zufrieden bis sehr zufrieden. Deshalb seien die problematischen Bereiche der Bologna-Umsetzung anzugehen, die es durchaus gebe, wie eine Verschulung des Studiums oder die blosse Ausrichtung auf ECTS-Punkte. Würgler betonte seine Bereitschaft, die erhobenen Forderungen im Rahmen eines Podiums mit Vertreterinnen und Vertretern der StudentInnenschaft SUB und der Fachschaften der Universität Bern öffentlich zu diskutieren.

Zur Situation des Hauptgebäudes erklärte der Rektor, dass er inzwischen zahlreiche Klagen von Studierenden bekommen habe, die ihr Studium nicht ordentlich durchführen können. Dieses Problem werde je länger desto gravierender. Deswegen gehe er davon aus, dass der Vorlesungsbetrieb ab nächster Woche wieder normal verlaufe.

Weil am Wochenende die universitären Gebäude aus Sicherheitsgründen grundsätzlich geschlossen seien und ein unkontrollierter Zugang nicht verantwortet werden könne, stellte der Rektor den protestierenden Studierenden ab Freitagmittag alternative Räume in unmittelbarer Nähe zum Hauptgebäude für allfällige weitere Treffen und Diskussionen in Aussicht.

19.11.2009