Media Relations

Neues Zentrum für Teilchenphysik an der Universität Bern

Die Universitäten Bern und Neuenburg legen ihre Forschungsgruppen in Experimenteller und Theoretischer Teilchenphysik zusammen. Drei bestehende Professuren werden mit ihren Teams von Neuenburg nach Bern verlegt. Hier entsteht ein Zentrum mit nationaler und internationaler Ausstrahlung. 

Der Regierungsrat des Kantons Bern hat dem Transfer dreier ordentlicher Professuren im Bereich der Teilchenphysik von der Universität Neuchâtel an die Universität Bern zugestimmt. Mit dem geplanten «Center for Research and Education in Fundamental Physics» werden Synergien in der Forschung genutzt. Gleichzeitig soll die Ausbildung der Masterstudierenden und der Doktorierenden in einer neuen «Graduate School for Fundamental Physics» erweitert und vertieft werden. Eine derartige Graduiertenschule ist schweizweit einmalig und soll regionale, nationale und internationale Studierende nach Bern ziehen.

«Das Projekt ist für den kleinräumigen Wissensstandort Schweiz von grosser Bedeutung », kommentiert Prof. Urs Würgler, Rektor der Universität Bern die Konzentration in Bern, «darum wird es von der Schweizerischen Universitätskonferenz SUK auch kräftig unterstützt.» Die SUK stellt für die Periode 2008 bis 2011 einen Beitrag von über 6 Millionen Franken zur Verfügung.


Eine grosse Chance für die Teilchenphysik

Da die Studierendenzahlen im Bereich der Physik an der Universität Neuchâtel rückläufig waren, wurde nach einer langfristig erfolgreichen Lösung gesucht. Im November 2007 wurde zwischen den Universitäten Bern und Neuchâtel eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet, die auch den Studiengang in Physik an der Universität Neuchâtel bis 2011 regelt. «Alle aktuellen Studierenden werden ihre Ausbildung mit Bachelor oder Master in Neuchâtel ordentlich abschliessen können», betont Prof. Jean-Pierre Derendinger, Rektor ad interim der Universität Neuchâtel. Derendinger ist gleichzeitig einer der drei Professoren, die nach Bern wechseln. «Die Konzentration in Bern ist für die Forschung und Lehre im Bereich der Teilchenphysik eine grosse Chance», ist Derendinger überzeugt.

«Wir ergänzen uns ausserordentlich gut», freut sich Prof. Uwe-Jens Wiese vom Institut für theoretische Physik der Universität Bern auf die neuen Kollegen aus Neuenburg. «Unsere Gruppen haben komplementäre Expertisen, was uns allen Vorteile bringt» betont Wiese. Die Physiker aus Neuenburg verfügen unter anderem über Expertisen im Bereich der Gravitationsphysik, Neutrinophysik und String-Theorie; jene aus Bern über Expertisen auf allen Energieskalen des Standardmodells der Teilchenphysik sowie auf unterschiedlichsten Teilgebieten der experimentellen Hochenergiephysik.


Der Zeitpunkt ist gut gewählt

Für die Zusammenführung sei der Zeitpunkt ideal, führt Wiese aus, stehe man in der Teilchenphysik mit der Fertigstellung des Grossen Teilchen-Beschleunigers am Cern in Genf doch kurz vor einer neuen Ära in der Teilchenphysik.

Die Neuenburger Professoren Matthias Blau, Jean-Pierre Derendinger (Theoretische Physik) und Jean-Luc Vuilleumier (Experimental- und Teilchenphysik) werden ihre Arbeit in Bern am 1. August 2008 mit Beginn des nächsten Studienjahrs aufnehmen. Mit den Ordinarien wechseln ein Oberassistent, fünf Postdoktorierende, vier Doktorierende ein Ingenieur sowie ein Techniker ans neugegründete «Center for Research and Education in Fundamental Physics».

 

10.04.2008