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Die 1. Schweizerischen Geschichtstage: 500 Teilnehmende aus über 10 Ländern

Mehr als 500 Geschichtsinteressierte aus dem In- und Ausland werden vom 15. bis 17. März an den Geschichtstagen in Bern teilnehmen.

Mit 500 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden die 1. Schweizerischen Geschichtstage zu einem Grossanlass für die Geschichtswissenschaft in der Schweiz. Durch die Präsenz von nahezu 60 Referierenden aus über zehn Ländern erhalten die Geschichtstage eine internationale Ausstrahlung. So sind auch Anmeldungen von Interessierten aus Südafrika und Japan eingetroffen.

Das Tagungs-Programm musste kurzfristig geändert werden: Die bekannte Historikerin Arlette Farge aus Paris kann aus gesundheitlichen Gründen nicht an den Geschichtstagen teilnehmen. An ihrer Stelle kommt Sheila Fitzpatrick, Professorin für Moderne Russische Geschichte an der Universität von Chicago. Das Thema ihres Festreferats vom 17. März ist das Ende der Russischen Revolution. Wann eine Revolution historisch als beendet gilt, ist in der Wissenschaft noch nicht abschliessend geklärt.

Gemäss Rektor Urs Würgler ist es eine Ehre für die Universität Bern, erste Gastgeberin der neu ins Leben gerufenen Schweizerischen Geschichtstage zu sein. Die Schaffung einer Schweizer Plattform für historische Debatten nach der 121. Jahrestagung der «American Historical Associaton» und dem 46. Deutschen Historikertag sei ein Gebot der Zeit. «Es ist wichtig, dass auch eine breitere Öffentlichkeit erfährt, was Geschichte heutzutage bedeutet», so Würgler. Weil die Geschichtswissenschaft auch an der Universität Bern eine bedeutende Rolle spielt, hat sich die Universitätsleitung für die Schaffung einer neuen Professur für Zeitgeschichte und für den Erhalt der bestehenden Professur für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte eingesetzt.


1. Schweizerische Geschichtstage in Bern


Die dreitägige Veranstaltung vom 15. bis 17. März steht unter dem Motto «Zeiten des Umbruchs» und richtet sich nicht nur an Fachleute, sondern auch an ein interessiertes Publikum. Die Referentinnen und Referenten setzen sich an der Tagung in Bern mit gesellschaftlich relevanten Fragen auseinander: Können Naturkatastrophen sozialen Wandel auslösen? Wie steht es um die psychische Gesundheit der Kinder im Übergang zur Wohlstandsgesellschaft? Ist die Männlichkeit in der Krise?

Als Höhepunkt der Tagung werden die drei renommierten Historikerinnen und Historiker Sheila Fitzpatrick (Chicago), Françoise Thébaud (Avignon) und Wolfgang Reinhard (Freiburg i. Br.) Vorträge zu Brüchen und Kontinuitäten in der Vergangenheit und ihren Auswirkungen auf die heutige Zeit halten. Das Referat «Aufstieg und Niedergang des modernen Staates» von Wolfgang Reinhard am 15. März um 18.30 Uhr in der Aula der Universität Bern ist öffentlich, ebenso die Podiumsdiskussion zum Thema «Wieviel Geschichte braucht die moderne Wissensgesellschaft?» (16. März um 18.00 Uhr im Audimax der Universität Bern). Bildungspolitiker, Historikerinnen und Historiker und Wissenschaftler anderer Fachbereiche debattieren bei diesem Gespräch über die Bedeutung von Geschichte für eine Gesellschaft, die mit einem rasanten Wandel konfrontiert ist.

12.03.2007