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Einzigartiges Panorama des Schweizer Theaterschaffens

Erstmals liegt ein enzyklopädisches Werk zum Schweizer Theaterschaffen in Geschichte und Gegenwart vor. Das dreibändige und über 2'000seitige Theaterlexikon umfasst alle vier Sprachregionen und wurde am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern erarbeitet. 

An einer Medienkonferenz wurde heute das Theaterlexikon der Schweiz präsentiert. Es dokumentiert in drei Bänden und rund 3'600 Artikeln das Theaterschaffen der Schweiz in Geschichte und Gegenwart. Die Artikel sind in jeweils einer der vier Landessprachen geschrieben und mit 800 Abbildungen versehen. Dieses enzyklopädische Werk zur schweizerischen Kultur ist das erste seiner Art und wurde von 1997 bis 2005 am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Kotte erarbeitet. Das Projekt wurde von einer deutschsprachigen, einer französisch- und italienischsprachigen Redaktion sowie von über 230 Autorinnen und Autoren gemeinsam realisiert.

Die Viersprachigkeit und auch die Vernetzung der Lexikonbeiträge sollen «ein Abbild sein von der Wechselwirkung und dem Austausch des Schweizer Theaterschaffens zwischen den Sprachregionen und den verschiedenen Sparten», erläuterte Andreas Kotte das Grundkonzept. Dem Lexikon liegt ein weiter Theaterbegriff zugrunde, der alle Sparten und Theaterformen umfasst. Der Schwerpunkt der Beschreibung liegt im 20. Jahrhundert. Rund 2’400 Artikel betreffen das Sprechtheater, über 700 das Musiktheater, über 400 das Tanztheater. Rund 2’600 Artikel widmen sich dem deutschsprachigen Theaterschaffen, der Grossteil davon porträtiert Personen: so unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler wie den Autor Thomas Hürlimann, die Sängerin Maya Boog, die Bühnenbildnerin Anna Viebrock, die Schauspielerinnen und Schauspieler Anne-Marie Blanc, Bruno Ganz und Ruedi Walter, den Dirigenten Nello Santi und den Komponisten Paul Burkhard, die Tänzerin Anna Huber und den Regisseur Stefan Bachmann sowie tausende weitere Vertreterinnen und Vertreter der Zunft.

Über 500 Beiträge widmen sich Theatern oder Gruppen. Freie Theatergruppen wie das Theater Club 111 in Bern, In Situ aus Chur oder die Off Off Bühne in Zürich sind ebenso vertreten wie beispielsweise das Opernhaus Zürich, das Theater Basel oder das Sommertheater Winterthur. Der Bogen der Sachartikel ist weit gespannt: Vom Videotanz zum Behindertentheater, von der Street Parade über das Welttheater Einsiedeln, vom Arbeitertheater zu Theaterverlagen. Das TLS richtet sich an eine breite Öffentlichkeit, an Theaterschaffende, -fördernde und -interessierte, begründet gleichzeitig aber auch eine gesamtschweizerische theaterwissenschaftliche Grundlagenforschung.  

22.09.2005