Ausstellung: Die Eizellenspende im Fokus

Um den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern, organisieren Forschende vom Geographischen Institut der Universität Bern eine Ausstellung, die auf die sozialen, politischen und ethischen Dimensionen der Eizellenspende aufmerksam macht. Die Ausstellung «Babys machen? Eizellenspende und Reproduktionspolitiken» findet im Kornhausforum Bern statt. Am Donnerstag, 24. November 2022, ist im Rahmen der Vernissage eine Podiumsdiskussion geplant.

In den letzten Jahren hat die Eizellenspende immer wieder für öffentliche Debatten gesorgt. Es gibt ein Für und Wider, gesetzliche Regelungen und Grauzonen. «Die Thematik polarisiert. Im September wurde die Vorlage für die Legalisierung der Eizellenspende im Ständerat jedoch knapp angenommen – damit ist die Thematik politisch nun definitiv lanciert», erklärt Mirko Winkel vom Geographischen Institut der Universität Bern. Eine breite gesellschaftliche Debatte zum Thema Eizellenspende fehle bisher. Das ist der Ausgangspunkt für «Babys machen?» – eine Ausstellung, die sich nach einer ersten Station in Berlin nun auch in der Schweiz mit der Thematik befasst.  

Vielfältige und persönliche Einblicke

Die Ausstellung basiert auf der Forschung von Dr. Laura Perler vom Geographischen Institut der Universität Bern und ist angebunden an das Forschungsprojekt «Reproductive Geopolitics» der Gruppe für Sozial- und Kulturgeographie an der Universität Bern. Sie wird von Mirko Winkel kuratiert und wurde im Rahmen des mLAB des Geographischen Instituts produziert. Das mLAB ist ein Versuchslabor, das Forschende und Studierende ermutigt, neue Formen der transdisziplinären Zusammenarbeit zu erproben.  

Die Ausstellung zeigt Fotografien, Audio- und Videomaterial zum Thema. Besuchende erhalten Einblicke in das Leben und die Motive von Eizellenspenderinnen aus Spanien, schauen in Labore und Operationssäle einer Reproduktionsklinik, lernen eine Empfängerin kennen, die sich für eine Eizellenspende aus der Schweiz ins Ausland begibt, sowie eine junge Frau, die aus einer Eizellenspende in den USA entstanden ist. «Der Blick auf die Reproduktionstechnologie der Eizellenspende ist auch ein Blick auf aktuelle gesellschaftliche Verhältnisse und wirft komplexe politische Fragen auf, denen die ausgestellten Beträge nachzugehen versuchen», sagt Perler, deren Forschungsresultate 2022 bei Edition Assemblage im Buch «Selektioniertes Leben. Eine feministische Perspektive auf die Eizellenspende» publiziert wurden. 

Die ethischen Dilemmata der Reproduktionsmedizin erzeugen regelmässig polarisierende Meinungen. Die Ausstellung «Babys machen? Eizellenspende und Reproduktionspolitiken» nimmt dabei eine differenzierte Perspektive ein. Die Ausstellung ermöglicht dank der langjährigen Forschung, die ihr zugrunde liegt, eine Annäherung an die komplexen Lebenswelten jener Menschen, die von Reproduktionspolitiken direkt betroffen sind.

Am 24. November findet eine Vorbesichtigung für die Medien statt:

Datum: 24. November 2022 
Ort: Kornhausforum: Kornhausplatz 18, 3011 Bern 
Zeit: 14 Uhr bis 15 Uhr 

 

Wir bitten um eine Anmeldung an: mirko.winkel@giub.unibe.ch

Für weiterführende Fragen, Interviews und einen gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung stehen die Organisatorinnen Laura Perler und Mirko Winkel zur Verfügung. 

Angaben zur Ausstellung: 

Babys machen? Eizellenspende und Reproduktionspolitiken  

Eine Ausstellung von Laura Perler (Unit Sozial- und Kulturgeographie, Universität Bern) und Mirko Winkel (mlab, Geographisches Institut, Universität Bern) im Kornhausforum Bern

Ort: Kornhausforum, Galerie, 2. OG, Kornhausplatz 18, 3011 Bern 

Dauer der Ausstellung: 25. November – 14. Januar 2023 

Öffnungszeiten: Di.-Fr. 10-19 Uhr, Sa. 10-17 Uhr, So. 11-16 Uhr, Mo. geschlossen 

Eintritt frei 

Vernissage: 24. November, 17.00 – 18.30 Uhr, mit Podiumsdiskussion.  
Nach einem Kurzvortrag zur Eizellenspende und dem spanischen Reproduktionsmarkt von Taleo Stüwe (Mediziner, Mitarbeiter Gen-ethisches Netzwerk e.V., Berlin) findet eine Podiumsdiskussion statt. Dabei diskutieren Laura Perler, Tamara Sánchez Pérez (Fotografin), Alba Cambeiro Cernadas (in der Ausstellung porträtierte Eizellenspenderin) und Sabina Rhyner (in der Ausstellung porträtierte Eizellenempfängerin) über die Eizellenspende in Spanien. Die Veranstaltung findet in Deutsch und Spanisch statt, mit Simultanübersetzung und ist eine Kooperation mit dem Verein biorespect.  

Ab 18.30 findet eine Doppel-Vernissage zusammen mit der Ausstellung «Hyperscapes» statt, mit anschliessendem Apéro.  

Begleitete Begehung: Samstag, 10. Dezember 2022, 15.00 – 16.30 Uhr. Gemeinsam mit den AusstellungsmacherInnen Laura Perler und Mirko Winkel wird die Ausstellung «Babys machen? Eizellenspende und Reproduktionspolitiken» besucht.  

Begleitete Begehung und anschliessende Podiumsdiskussion: Donnerstag, 12. Januar 2023, 17.00 – 17.45 Uhr (Begehung) und 18.15 – 19.45 Uhr (Podium im Käfigturm).  

Nach einer begleiteten Begehung durch die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit dem Politforum eine Podiumsdiskussion durchgeführt zur Thematik «Eizellenspende in der Schweiz – Was heisst gerechte Reproduktion?» 

Das Projekt wird unterstützt von: Schweizerischer Nationalfonds (SNF), The Branco Weiss Fellowship, Forschungsgruppe Sozial- und Kulturgeographie sowie des mLAB des Geographischen Instituts. 

Webseite der Ausstellung 

 

Geographisches Institut der Universität Bern 

Das 1886 gegründete Institut vereint Humangeographie, Physische Geographie und Geographien der Nachhaltigkeit und betreibt vielfältige Forschung in allen Bereichen der Geographie. Das Institut bietet einen Bachelor- und einen Masterstudiengang an und beteiligt sich an verschiedenen weiteren Studiengängen. 

Weitere Informationen 

 

17.11.2022