Weltliteratur in Bern: Die Friedrich Dürrenmatt Gastprofessur wird weitergeführt

Nach einer erfolgreichen fünfjährigen Pilotphase wird die Friedrich Dürrenmatt Gastprofessur für Weltliteratur am Walter Benjamin Kolleg der Universität Bern weitergeführt. Die Stiftung Mercator Schweiz sowie die Burgergemeinde Bern fördern das Projekt massgeblich. Aus der Gastprofessur entstehen nachhaltige Verbindungen und Projekte wie etwa das Bernbuch mit David Wagner.

Der Name Friedrich Dürrenmatt steht für vielseitige Weltliteratur aus Bern: Der aus dem Kanton stammende Schriftsteller, der an der Universität Bern studiert hat, verfasste Prosatexte und Essays sowie Arbeiten für Theater und Hörfunk, die in zahlreichen Formen und Sprachen wahrgenommen wurden. Seit dem Frühjahr 2014 unterrichtet jedes Semester eine internationale Autorin oder ein internationaler Autor im Rahmen der Friedrich Dürrenmatt Gastprofessur am Walter Benjamin Kolleg der Philosophisch-historischen Fakultät der Universität Bern. Projektleiter Oliver Lubrich erklärt: «Mit der nach Friedrich Dürrenmatt benannten Gastprofessur bringen wir Weltliteratur nach Bern.»

Brücken schlagen

Nach der erfolgreichen fünfjährigen Pilotphase haben die Stiftung Mercator Schweiz und die Burgergemeinde Bern ihre weitere finanzielle Unterstützung für die Jahre 2019 bis 2028 zugesagt. So kann die Friedrich Dürrenmatt Gastprofessur für Weltliteratur verstetigt werden. «Dank der Weiterführung der Professur können wir auch in Zukunft Brücken schlagen zwischen Wissenschaft und Literatur, Theorie und Praxis, Universität und Öffentlichkeit», sagt Lubrich. Neu solle in Zukunft jeweils auch eine Veranstaltung zu Semesterende mit den Gästen organisiert werden – unter dem Titel «Abschied von Bern».

Nachhaltige Verbindungen

Die Gastprofessorinnen und Gastprofessoren bieten jeweils ein Seminar für Studierende und einen Workshop für Doktorierende der Philosophisch-historischen Fakultät an. Darüber hinaus gestalten sie Aktivitäten in Bern und in weiteren Städten der Schweiz mit. In den ersten fünf Jahren kamen 21 universitäre und 74 öffentliche Veranstaltungen zustande: Lesungen, Vorträge, Diskussionen und Filmvorführungen. «Die Gäste arbeiten wie «normale» Professoren mit ihren Studierenden zusammen, sie betreuen Hausarbeiten und bieten Sprechstunden an», erklärt Lubrich.

Jeder Gast gab nicht nur Einblicke in die schriftstellerische Arbeit, sondern auch in seine jeweilige Kultur. «Es entstanden gemeinsame Projekte und nachhaltige Verbindungen», so Lubrich. David Wagner habe etwa zusammen mit seinen Studierenden 2015 ein Bernbuch herausgegeben und noch dieses Jahr folge Wendy Law-Yones Buch über ihren Weg Von Burma nach Bern.

Bisherige Friedrich Dürrenmatt Gastprofessorinnen und Gastprofessoren

Frühjahrssemester 2014: David Wagner (Deutschland)

Herbstsemester 2014: Joanna Bator (Polen)

Frühjahrssemester 2015: Louis-Philippe Dalembert (Haïti)

Herbstsemester 2015: Wendy Law-Yone (Burma)

Frühjahrssemester 2016: Fernando Pérez (Kuba)

Herbstsemester 2016: Wilfried N’Sondé (Kongo)

Frühjahrssemester 2017: Juan Gabriel Vásquez (Kolumbien)

Herbstsemester 2017: Josefine Klougart (Dänemark)

Frühjahrssemester 2018: Xiaolu Guo (China)

Herbstsemester 2018: Peter Stamm (Schweiz)

Stiftung Mercator Schweiz

Die Stiftung Mercator Schweiz setzt sich für eine weltoffene und engagierte Gesellschaft ein, die verantwortungsvoll mit der Umwelt umgeht und allen jungen Menschen die Möglichkeit bietet, ihr Potenzial zu entfalten. Dafür fördert und initiiert sie Projekte in den vier Themen Bildung, Verständigung, Mitwirkung und Umwelt. Die Stiftung ermöglicht Wissenschafts- und Praxisprojekte, stärkt Organisationen in ihrer Entwicklung und sorgt dafür, dass Erfahrungen und Erkenntnisse verbreitet werden. Mehr Informationen

Burgergemeinde Bern

Die Burgergemeinde Bern ist eine öffentlich-rechtliche Körperschaft, sie besteht aus ca. 18'000 Angehörigen von dreizehn Gesellschaften und Zünften sowie Burgerinnen und Burgern ohne Zunftangehörigkeit. Ihre Aufgaben umfassen Tätigkeiten zugunsten der Allgemeinheit im kulturellen, wissenschaftlichen und sozialen Bereich.
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22.01.2019