Einladung zur Performance «The War to End All Wars»

Sechs Institute der Philosophisch-historischen Fakultät der Universität Bern haben sich für ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zusammengeschlossen, um Studierenden die Möglichkeit zu geben, das Phänomen des Ersten Weltkriegs als geschichtliches, kulturelles und soziales Ereignis eingehend zu erfassen. Die Forschungsergebnisse werden im Rahmen einer öffentlichen Performance am 9., 10. und 11. November 2018, jeweils von 19.30 bis 21.00 Uhr, präsentiert.

Am 11. November 2018 jährt sich zum hundertsten Mal der Waffenstillstand von Compiègne, der den Ersten Weltkrieg an der Westfront beendete. Über vier Jahre lang hatten sich die beteiligten Kriegsmächte ein Ringen um Stellungen und Frontverläufe geliefert, Tausende junge Männer verloren dabei ihr Leben oder kehrten als Kriegsversehrte – körperlich verstümmelt und psychisch traumatisiert – in die Heimat zurück. Auch viele junge Frauen konnten sich dem Krieg nicht entziehen: Sie mussten in der Abwesenheit der Männer Tätigkeiten in der Industrie, in der Landwirtschaft oder im öffentlichen Leben übernehmen. Viele blieben als Witwen zurück, oft in wirtschaftlich prekären Verhältnissen. Nicht überraschend spricht man deshalb von einer «verlorenen Generation». Diese Schicksale betreffen die heutigen Studierenden – auch gerade, weil sie sich in einem ähnlichen Alter befinden wie viele Kriegsopfer.

Interdisziplinäres Projekt geht neue Wege

Der Erste Weltkrieg ist auch aus heutiger Sicht weit mehr als nur hundertjährige Geschichte – obwohl überschattet vom noch blutigeren Zweiten Weltkrieg und obschon er keineswegs «The War to End All Wars» sein sollte. Er ist hochaktuell, da die auf ihn folgenden geschichtlichen Ereignisse, insbesondere der Zweite Weltkrieg und alle Stellvertreterkriege, auf ihn zurückgeführt werden können. Deshalb schlossen sich Anfang 2018 sechs Institute der Philosophisch-historischen Fakultät der Universität Bern für ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zusammen, um 30 Studierenden die Möglichkeit zu geben, das Phänomen des Ersten Weltkriegs als geschichtliches, kulturelles und soziales Ereignis eingehend zu erfassen. Im Rahmen des Projektes definierten die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Forschungsthemen wie etwa die Nahrungsmittelversorgung, Soldaten aus ethnischen Minderheiten, die Rolle der Frauen im Krieg oder Theateraufführungen von und für Internierte. Dabei mussten die Studierenden mindestens zwei Fachgebiete in ihre Forschungen einbeziehen. Ziel war es, die Forschungsergebnisse einem breiten Publikum in einer Performance – ein neuartiger Zugang – aufzuzeigen.

Gerne laden wir Sie ein zur Performance:

Datum: Freitag/Samstag/Sonntag, 9., 10. und 11. November 2018

Zeit: 19.30 – 21.00 Uhr

Ort: vonRoll Campus, Musikhaus, Fabrikstrasse 4, 3012 Bern

Die Aufführung wird von einem Rahmenprogramm ergänzt. Dieses beginnt jeweils um 17.30 Uhr und umfasst eine Posterausstellung sowie einen Barbetrieb, der etwa eine Suppe nach Rezept von 1917 anbietet. Während des Rahmenprogramms stehen die Studierenden für Auskünfte und Erklärungen zur Verfügung. Der Eintritt ist frei (Kollekte).

Die Performance «The War to End All Wars»

Während der Performance tragen die Studierenden Rezitationen, Lieder und live gespielte Musik vor. Die Präsentationen werden multimedial durch Projektionen von Bild-, Film- sowie Audiomaterial ergänzt. Da die Performance nicht alle Erkenntnisse des Forschungsprojektes abdecken kann, werden diese auch als Ausstellung gezeigt und durch eine Dokumentationsbroschüre ergänzt. Diese erklärt gewisse Aspekte der mehrsprachigen Multimedia-Bühnenpräsentation.

Die am Forschungsprojekt beteiligten Institute sowie deren verantwortlichen Personen an der Phil.-hist. Fakultät sind:

Institut für Englische Sprachen und Literaturen (Dr. Franz Andres Morrissey)
Historisches Institut (PD Dr. Daniel Segesser)
Institut für Germanistik (Prof. Dr. Oliver Lubrich, M.A. Nina Peter)
Institut für Musikwissenschaft (Prof. Dr. Britta Sweers, Pascal Levy)
Institut für Italienische Sprache und Literatur (PD Dr. Silvia Natale, Dr. Aline Kunz)
Institut für Theaterwissenschaften (M.A. Johanna Hilari, Floriane Radtke)

02.11.2018