Es ist einiges los auf dieser Welt

Die Weltkarte (Signatur: MUE Kart III 7 : 2) mit den Hemisphären und Polkarten wird von vier allegorischen Darstellungen der Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde umrahmt. Sie sind Ausdruck menschlicher und natürlicher Gewalten. Australien (unten rechts) wird damals noch halboffiziell als Neuholland bezeichnet.

Auf der Amerikakarte (Sig­natur: MUE Kart III 7 : 3) wird Kalifor­nien als Insel dargestellt. 1622 löste sich Kalifor­nien vom ame­rikanischen Festland – nicht etwa geolo­gisch oder politisch – sondern aufgrund eines kartogra­phischen Ausrutschers: Auf der Titelseite eines spani­schen Bandes erschien anfangs des 17. Jahrhun­derts Kali­fornien plötzlich als Insel, und der Irrtum hielt sich über 200 Jahre auf fast 250 Landkarten.

Die Kartusche der Afrikakarte (Signatur: MUE Kart III 7 : 4) soll die ethnische Vielfalt des Kontinents illustrieren. Die Küs­tenorte auf der Karte sind mit dem Wissen der Seefahrer im Detail be­zeichnet, das Binnenland ist wohl aufgrund von Reiseberich­ten kartographiert worden. Grossräumige Be­zeichnungen und Ländergrenzen täuschen über die Tatsa­che hinweg, dass der Kontinent im Innern grösstenteils Terra incognita war. Die Zwillingsseen Zaire und Zaflan und der Sahara-Zufluss des Nils sind Fiktion.

Die Göttin Europa reitet ihren Stier auf einer vergleichs­weise nüchtern gehaltenen Karte des alten Kontinents (Signatur: MUE Kart III 7 : 6). Die Orte in Mitteleuropa sind detailliert erschlossen, an den Rändern füllen Signaturen unbekanntere Flächen mit Bergen und Wäldern aus.